Stabiler Tabakmarkt trotz Coronakrise
Berlin (ots) - Heute hat das Statistische Bundesamt Zahlen zum Absatz von
Tabakwaren nach Steuerzeichenbezug für das Jahr 2020 veröffentlicht. Der Absatz
von Zigaretten ging um 1,1% zurück im Vergleich zu 2019. Feinschnitt zum
Selberdrehen oder Selberstopfen konnte mit 10,6% hingegen kräftig zulegen.
Allerdings ist der Banderolenbezug nur ein Hinweis auf die produzierten Mengen
und kann nur eingeschränkt den tatsächlichen Konsum messen.

Der Absatz von Tabakwaren war insgesamt trotz Corona-Krise im Großen und Ganzen
stabil, was auch an den Tabaksteuereinnahmen abzulesen ist. Das Aufkommen an
Tabaksteuer bewegt sich auf einem konstanten Niveau. 2020 wurden 14,6 Mrd. Euro
eingenommen. Das sind Mehreinnahmen von 2,7% gegenüber dem Vorjahr, die der Bund
für sich verbuchen kann. 2019 betrugen die Einnahmen aus der Tabaksteuer 14,2
Mrd. Euro.

Der Absatz von Zigaretten betrug 2020 73,8 Mrd. Zigaretten. 2019 wurden noch für
74,6 Mrd. Zigaretten Steuerbanderolen bezogen. Der Feinschnitt lag bei 26 328
Tonnen. Das war ein Zuwachs von 2 515 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr, in dem
noch für 23 813 Tonnen Steuerzeichen bestellt wurden.

Auch andere Produktkategorien als Feinschnitt konnten ihren Absatz steigern. Die
Kategorie Pfeifentabak liegt schon seit Jahren im zweistelligen Wachstumsbereich
und konnte im Vergleich zu 2019 nochmals 44,3% dazugewinnen. Allerdings fallen
in diese Kategorie nicht bloß der klassische Pfeifentabak, sondern auch
Wasserpfeifentabak und die neuartigen Tabakerhitzer, die zusammengenommen
hauptsächlich für den Wachstumsschub sorgen. Auch der Absatz von
Zigarren/Zigarillos konnte mit 2,7 Mrd. Zigarren/Zigarillos einen Zuwachs von
3,7% im Vergleich zum Vorjahr 2019 verzeichnen.

Die Zigarette ist das Produkt, das am höchsten besteuert wird. Der
Zigarettenabsatz ist seit Jahren rückläufig. "Der erneute Rückgang ist nicht
verwunderlich", betont der BVTE-Hauptgeschäftsführer Jan Mücke, "wir rechnen
jedes Jahr mit einem Konsumrückgang von 1 bis 3% bei der Zigarette, unabhängig
davon, dass viele Fachgeschäfte in vielen Bundesländern seit der Corona-Pandemie
teilweise geschlossen waren und sind". Trotz Corona-Pandemie und der
Teilschließung war die Marktversorgung mit Tabakwaren zu keinem Zeitpunkt
gefährdet. So waren und sind in einigen Bundesländern Tabakwarengeschäfte im
Frühjahr und erneut seit Dezember von der Teilschließung des Einzelhandels zur
Bekämpfung der Corona-Pandemie betroffen. "Vor allem in der 1. Welle der
Pandemie neigten auch die Raucher und Raucherinnen dazu, sich eine Bevorratung
an Tabakwaren zuzulegen", so Jan Mücke.

Die Konsumenten reagieren seit der Corona-Krise preissensibler als früher. Noch
nie waren so viele Menschen in ihrer Mobilität so eingeschränkt wie 2020. Viele
verbrachten ihren Urlaub zuhause und konnten somit keine preiswerteren
Zigaretten im Ausland kaufen. Auch die teilweise Einschränkung des kleinen
Grenzverkehrs sorgte dafür, dass weitaus weniger Zigaretten in Polen und
Tschechien gekauft wurden. Laut der Entsorgungsstudie der Zigarettenindustrie,
die in einer Langzeitstudie den Anteil von nicht in Deutschland versteuerten
Zigaretten untersucht, waren 2020 17,2% der hierzulande gerauchten Zigaretten
nicht in Deutschland versteuert. Im gleichen Zeitraum 2019 waren es noch 19,1%
gewesen.

Durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise achten viele Verbraucher mehr
auf ihre finanzielle Situation. Sie kaufen entweder die etwas günstigeren
Zigaretten in Großpackungen oder weichen ganz auf den billigeren Feinschnitt zum
Selberdrehen oder Selberstopfen aus.

Ansprechpartner für Rückfragen:

Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE)
Jan Mücke
Hauptgeschäftsführer
Unter den Linden 42
10117 Berlin
Tel. +49 30 814 59 36-52
Fax +49 30 814 59 36-51
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http://www.bvte.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/141532/4814468
OTS:               Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse
(BVTE)