Bei Schmitt stehen die Signale auf Wasserstoff / Unternehmensgruppe
Schmitt steigt 2021 in die Wasserstoffproduktion ein (FOTO)
Weselberg (ots) - Bei den Ingenieuren der Schmitt-Gruppe herrscht seit einiger
Zeit verstärkte Aufbruchstimmung. Die erfahrenen Experten in Sachen Anlagenbau,
die teilweise schon über dreißig Jahre dem Unternehmen angehören, arbeiten
mit
Hochdruck an Lösungen zur Produktion von Wasserstoff.

"Im Grunde gab die integrierte Stromerzeugung für unsere Brennereianlagen den
Ausschlag", berichtet Schmitt-CEO Reiner Schmitt. In der Tat bietet sich der aus
Abfallstoffen der Lebensmittelindustrie erzeugte Ökostrom für die
Wasserstoffproduktion regelrecht an. In diesem Zusammenhang steht auch der für
2021 geplante Börsengang der Schmitt-Gruppe.

Stromüberschuss synergetisch nutzen

"Von dem Strom, den unsere Brennereianlagen für die Herstellung von Bioethanol
aus Backabfällen und anderen zuckerhaltigen Reststoffen produzieren, brauchen
wir nur rund zehn Prozent für die Ethanolherstellung", erläutert Reiner Schmitt.
"Rund neunzig Prozent verkaufen wir über das öffentliche Stromnetz - bisher
jedenfalls."

Dass sich dieser Überschuss auch produktiver einsetzen lässt, belegt die neue
Wasserstoff-Strategie der Unternehmensgruppe. "Die Wasserstoff-Elektrolyse ist
ein äußerst energieintensiver Prozess", sagt der Firmenchef. "Was liegt
näher,
als den selbst produzierten Ökostrom einzusetzen und auf diesem Weg echten
grünen Wasserstoff herzustellen?"

Ganz nebenbei ergibt sich so eine Steigerung der Wirtschaftlichkeit des
Gesamtsystems Stromproduktion-Brennerei-Wasserstoffherstellung. "Den
überschüssigen Ökostrom in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen, ist
sicherlich eine interessante kommerzielle Perspektive", erklärt Reiner Schmitt.
"Allerdings stellt die Produktion von grünem Wasserstoff eine erheblich
lukrativere Verwendung für unseren Strom dar."

Entsprechend hat der CEO seinen Ingenieuren schon vor Monaten den Auftrag zur
Entwicklung und Umsetzung einer marktfähigen Industrielösung zur
Wasserstoffherstellung in den Schmitt-Brennereien gegeben. "Die Rückmeldungen
und ersten Tests sind sehr ermutigend, für das kommende Jahr rechnen wir hier
mit der Präsentation einer ausgereiften Lösung", berichtet Schmitt.

Ein weiterer synergetischer Effekt bei der Wasserstoffproduktion nach dem
Schmitt-Konzept ist die örtliche Nähe aller Produktionseinheiten. "Brennerei und
Wasserstoffanlage werden sich meist am selben Standort befinden, in der Regel in
derselben Gemeinde", sagt Reiner Schmitt. "Das vermeidet den kostspieligen und
ökologisch fragwürdigen Stromtransport quer durch die Republik."

Bei Wasserstoff liegt Deutschland international zurück

Wenn Bundesenergieminister Peter Altmaier eigens eine Wasserstoff-Konferenz
einberuft, wie im Oktober dieses Jahres geschehen, und auf dieser Wasserstoff
als Gamechanger bezeichnet, sind das ermutigende Anzeichen für eine Politik, die
in die richtige Richtung weist. Die tatsächlichen Gegebenheiten in Deutschland
sehen derzeit allerdings noch anders aus.

Im Vergleich mit anderen Ländern, besonders in Asien, liegt Deutschland bei der
Versorgung mit Wasserstoff als Treibstoff der Zukunft noch weit zurück. Zwar
gibt es derzeit bereits 87 Wasserstofftankstellen in Deutschland, die 2021 auf
bis zu 130 anwachsen sollen. Auch fahren bereits erste Wasserstoff-Linienbusse
im Probebetrieb. Doch andere Länder sind bereits viel weiter.

Bereits vor einigen Jahren hat Japan als erstes Land weltweit eine nationale
Wasserstoffstrategie auf den Weg gebracht. Sie hat zum Ziel, Wasserstoff zum
Massenprodukt zu entwickeln. Als Symbol der neuen Leitstrategie soll bei den
Olympischen Spielen in Japan - wenn sie denn stattfinden - die Fackel zum
Entzünden der olympischen Flamme mit Wasserstoff betrieben werden.

Japans Wasserstoff-Pläne reichen über die Landesgrenzen hinaus. Bis 2050 will
das Land Wasserstoff global als vollwertige Alternative zu fossilen Brennstoffen
etablieren. Das soll über Produktionsanlagen im industriellen Maßstab und den
Aufbau einer globalen Lieferkette geschehen. Dabei sieht Japan Wasserstoff nicht
nur als Antrieb für Autos. Es geht auch um Brennstoffzellen für Wohnungen und
Eigenheime zur Versorgung mit Strom, Wärme und Warmwasser. Alleine dieses
Segment hat sich in Japan bereits zu einem Markt entwickelt, der sich ohne
Subventionen trägt.

"Wir sollten nicht wieder ins Hintertreffen geraten, wie bei anderen
wegweisenden Entwicklungen", meint Reiner Schmitt. "Für die Produktion von
grünem Wasserstoff haben wir alles, was wir brauchen, im eigenen Land. Als
führende Exportnation sollten wir auch beim globalen Ansatz und der Entwicklung
internationaler Vertriebsnetze nicht hinter Japan zurückstehen."

Setzt sich grüner Wasserstoff als Energiequelle auf breiter Ebene durch, wird
sich der gesamte Bedarf des Landes nicht aus inländischen Bio-Abfallstoffen
allein decken lassen. Ein Teil wird mit einigem logistischem und finanziellem
Aufwand aus sonnenreichen Ländern wie Westafrika, Südafrika oder Australien nach
Deutschland transportiert werden müssen.

"Genau das ist die ideale Ausgangsposition für einen lebhaft expandierenden
Markt: ein stark nachgefragtes Produkt, dem eine zu geringe Produktionskapazität
gegenübersteht", sagt Reiner Schmitt. "Das stellt die Zeichen für die deutsche
Wasserstoffproduktion auf grün - für Umwelt und Investoren gleichermaßen."

Ins gleiche Horn stößt Minister Altmaier. Es sieht vor allem Defizite bei der
Infrastruktur und der industriellen Basis. "Was die industrielle Basis betrifft,
kann Deutschland auf eine jahrhundertealte unternehmerische Tradition
zurückblicken. Dieses Potenzial bei der Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft
nicht zu nutzen, wäre ein unverzeihlicher Fehler", meint der Chef des 150 Jahre
alten Familienunternehmens.

Die gute Nachricht für Hersteller, Investoren und Verbraucher gleichermaßen:
Minister Altmaier stellt eine staatliche Anschubförderung für Wasserstoff in den
nächsten Jahren in Aussicht, voraussichtlich in Form von Preisanreizen. "Das
wird der Entwicklung von Wasserstoff als Ersatz fossiler Energieträger den
entscheidenden Impuls verleihen", sagt Reiner Schmitt. "Wir sehen jedenfalls
äußerst zuversichtlich in die Zukunft, insbesondere im Zusammenhang mit unserem
Börsengang im kommenden Jahr."

Die Unternehmensgruppe Schmitt ist mit mehr als 50 Jahren Erfahrung und 48
Mitarbeitern auf dem Gebiet der Brennereitechnik einer der weltweit führenden
Hersteller von energieeffizienten Brennereianlagen. Die Unternehmen der Gruppe
planen, fertigen, konstruieren und kontrollieren alle Brennereianlagen von A bis
Z selbst. Neben der Verfahrensauslegung erfolgt die Montage vor Ort, die
Inbetriebnahme und dank hauseigener Steuerungstechnik- und Software wird auch
eine Fernwartung der Anlagen als Service angeboten.

Pressekontakt:

Unternehmensgruppe Schmitt
Rudolf-Diesel-Str. 9
66919 Weselberg-Zeselberg
Tel.: 06333-98999-60 Fax: 06333-98999-61
Internet: https://schmittgruppe.com/ E-Mail: mailto:verwaltung@schmittgruppe.com

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/150910/4775341
OTS:               Eugen Schmitt GmbH