Grünenthal erwirbt die Mestex AG und ihren Arzneimittelkandidaten
MTX-071 zur Behandlung von Schmerzen im Zusammenhang mit Kniearthrose
Aachen (ots) -

- Mit der Akquisition der Mestex AG sichert sich Grünenthal die weltweiten
  Rechte für einen attraktiven Arzneimittelkandidaten. Er steht kurz vor
  Eintritt in Phase-III-Studien und könnte eine innovative Therapieoption für
  Millionen von Patienten darstellen, die an Schmerzen im Zusammenhang mit einer
  Kniearthrose leiden.
- MTX-071 (Resiniferatoxin) ist ein hochpotenter Transient Receptor Potential
  Vanilloid 1 (TRPV1) Agonist. Seine Verabreichung kann TRPV1-exprimierende
  Nozizeptoren reversibel defunktionalisieren. Dies kann zu einer lang
  anhaltenden Schmerzlinderung führen.

Grünenthal hat heute die Akquisition der Mestex AG durch die Übernahme aller
Aktien und Aktienoptionen bekannt gegeben. Die Mestex AG ist ein Schweizer
Biotech-Unternehmen, das den innovativen Arzneimittelkandidaten MTX-071
(Resiniferatoxin) für die intraartikuläre Behandlung von Schmerzen im
Zusammenhang mit einer Kniearthrose entwickelt. Der Arzneimittelkandidat
schließt derzeit die Phase II der klinischen Entwicklung ab und steht kurz vor
dem Eintritt in Phase-III-Studien. Erste Daten zeigten eine lang anhaltende und
signifikante analgetische Wirkung und funktionelle Verbesserungen im Vergleich
zu Placebo (Kochsalzinjektion), sowie ein günstiges Sicherheitsprofil.

"Osteoarthritis ist eine fortschreitende Erkrankung, die derzeit nicht geheilt
werden kann. Entzündete, geschwollene und schmerzende Gelenke schränken die
betroffenen Patienten in ihrer Mobilität ein und können sich negativ auf ihre
Lebensqualität auswirken. Millionen von Patienten erhalten derzeit eine
intraartikuläre Behandlung mit Kortikosteroiden oder, als letzte verbleibende
Behandlungsoption, ein künstliches Kniegelenk", sagt Dr. Jan Adams, Chief
Scientific Officer bei Grünenthal. "Mit MTX-071 wollen wir diesen Patienten eine
gut verträgliche, nicht-opioide Therapieoption bieten, die eine lang anhaltende
Schmerzlinderung und eine funktionelle Verbesserung der betroffenen Gelenke
ermöglicht."

Grünenthal bereitet derzeit zwei zulassungsrelevante Phase-III-Studien vor, in
denen die Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von MTX-071 bei Patienten
mit Schmerzen im Zusammenhang mit Kniearthrose untersucht werden. Die Studien
werden 2021 beginnen und sind Teil eines globalen Entwicklungsprogramms, das
darauf abzielt, die Voraussetzungen für eine Zulassung in der EU, den USA, Japan
und China zu schaffen. Der Wirkmechanismus des Arzneimittelkandidaten ist durch
klinische Studien mit anderen TRPV1-Agonisten gut validiert.

"Durch die Übernahme der Mestex AG erhält Grünenthal die Möglichkeit, den
weltweiten Osteoarthritis-Markt zu erschließen. In den USA und der EU sind über
50 Millionen Menschen von einer Kniearthrose betroffen", sagt Gabriel Baertschi,
Chief Executive Officer Grünenthal. "Wir sind vom Wirkmechanismus von MTX-071
überzeugt und werden sein Potenzial für die Behandlung von Arthrose-bedingten
Schmerzen in weiteren Gelenken untersuchen."

Diese Akquisition stärkt Grünenthals Forschungsportfolio mit einem weiteren
Projekt, das in der klinischen Entwicklung bereits weit fortgeschritten ist. Das
Unternehmen kündigte erst kürzlich eine weitere Phase-III-Studie an, in der die
Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit des kutanen Schmerzpflasters
Qutenza® (Capsaicin) 8% bei postoperativen neuropathischen Schmerzen (PSNP)
untersucht wird. Das Ziel dieser Studie ist die Erweiterung des aktuellen
US-Labels der Marke Qutenza®.

Über MTX-071

Bei MTX-071 handelt es sich um eine intraartikuläre Injektion von
Resiniferatoxin zur Behandlung von Patienten mit Schmerzen im Zusammenhang mit
einer Kniearthrose. Resiniferatoxin ist ein hochpotenter Transient Receptor
Potential Vanilloid 1 (TRPV1) Agonist. Der TRPV1-Rezeptor spielt eine
entscheidende Rolle bei der Übertragung von Schmerzsignalen. Die Verabreichung
von MTX-071 kann TRPV1-exprimierende Nozizeptoren reversibel
defunktionalisieren. Dies kann zu einer lang anhaltenden Schmerzlinderung
führen. Der Arzneimittelkandidat befindet sich derzeit am Ende der Phase II der
klinischen Entwicklung und steht kurz vor dem Eintritt in die Phase III. Die
Daten zeigen eine lang anhaltende und signifikante schmerzlindernde Wirkung und
funktionelle Verbesserungen im Vergleich zu Placebo (Kochsalzinjektion), sowie
ein günstiges Sicherheitsprofil.

Über Osteoarthritis

Arthrose (Synonyme u. a. Arthrosis deformans; Osteoarthrose) ist eine Erkrankung
des Muskel-Skelett-Systems. Sie ist durch die degenerative Zerstörung des
Gelenkknorpels und der Schädigung angrenzender Strukturen wie Knochen, Muskeln,
Kapseln und Bänder charakterisiert. Die krankhaften Veränderungen der
Gelenkeinheit äußern sich insbesondere bei fortgeschrittenen Stadien durch
Schmerzen und Funktionsstörungen. Dies führt in aller Regel zu
Bewegungseinbußen, zu Behinderungen und Einschränkungen im Alltag und damit zu
einem erheblichen Verlust an Lebensqualität für die Betroffenen. Neben den
persönlichen Belastungen kommt es durch Arthrose bedingte Erkrankungen zu
beträchtlichen volkswirtschaftlichen Kosten. Diese drücken sich einerseits durch
eine starke Inanspruchnahme von Leistungen des Gesundheitssystems aus,
andererseits durch erhebliche indirekte Kosten aufgrund eines hohen Anteils an
Invalidität, Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentungen.[1]

Arthrose gilt weltweit als die häufigste Gelenkerkrankung des erwachsenen
Menschen. Da sie vornehmlich im höheren Lebensalter auftritt, ist angesichts des
demografischen Wandels und des damit einhergehenden wachsenden Anteils an alten
und sehr alten Menschen in den nächsten Jahrzehnten mit einem Anstieg des
Vorkommens zu rechnen. Die Krankheit weist einen langsam aber stetig
fortschreitenden Verlauf mit entzündlichen Episoden auf. Die Leitsymptome sind
Schmerz und Funktionsverlust der Gelenkeinheit. Ziel der Arthrose-Therapie ist
in erster Linie die Schmerzreduktion. Darüber hinaus ist die möglichst
langfristige Erhaltung der Funktionsfähigkeit des betroffenen Gelenks
entscheidend. Nach heutigem Kenntnisstand sind Arthrosen allerdings nicht
heilbar. [2]

Über Grünenthal

Grünenthal ist ein weltweit führendes Unternehmen in der Behandlung von
Schmerzen und verwandten Erkrankungen. Als forschendes Pharmaunternehmen in
Familienbesitz verfügen wir über eine langjährige Erfahrung in innovativer
Schmerztherapie und der Entwicklung modernster Technologien für Patienten
weltweit. Mit Innovationen wollen wir das Leben von Patienten verbessern. Wir
setzen uns mit aller Kraft dafür ein, unsere Vision von einer Welt ohne
Schmerzen zu verwirklichen.

Grünenthal hat seine Konzernzentrale in Aachen und ist mit Gesellschaften in 29
Ländern in Europa, Lateinamerika und den Vereinigten Staaten vertreten. Unsere
Produkte sind in mehr als 100 Ländern erhältlich. Im Jahr 2020 beschäftigte
Grünenthal rund 4.500 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 1,3 Milliarden
Euro.

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[1] Rabenberg, Martina; Arthrose; in: Robert Koch-Institut (Hrsg.);
Gesundheitsberichterstattung des Bundes (Heft 54); Berlin 2013. Arthrose.
Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Heft 54.

[2] Rabenberg, Martina; Arthrose; in: Robert Koch-Institut (Hrsg.);
Gesundheitsberichterstattung des Bundes (Heft 54); Berlin 2013. Arthrose.
Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Heft 54

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