COVID-19: Drastische Umsatzeinbrüche, aber auch neue Chancen für die
deutsche Sportbranche
Düsseldorf (ots) - PwC Sports Survey 2020: Die COVID-19-Pandemie verursacht
Umsatzeinbrüche auf dem globalen Sportmarkt von bis zu 40 Prozent, Erholung
frühestens im Jahr 2022 / Digitales Fan-Erlebnis ganz oben auf der
Entscheider-Agenda / E-Sport zeigt größtes Wachstumspotenzial /
Kollaborationsmodelle bieten Chancen für Investoren

Die Corona-Krise hat den globalen Sportmarkt im Jahr 2020 hart getroffen. Die zu
erwartenden Umsatzeinbrüche von bis zu 40 Prozent wirken sich verheerend auf die
verschiedenen Sportorganisationen aus, allen voran auf den Profifußball. Eine
spürbare Erholung soll spätestens 2023 eintreten. So lauten einige der
Kernergebnisse der deutschen Ausgabe der PwC Sport Survey 2020, den die
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC)
Deutschland erstellt hat.

Die Studie beleuchtet neben dem globalen auch den deutschen Sportmarkt und
speziell die Chancen, die sich aus einer erfolgreichen Überwindung der Krise
ergeben. Die befragten Entscheider räumen in diesem Zusammenhang sowohl dem
digitalen Fan-Erlebnis als auch dem E-Sport einen immer größeren Stellenwert
ein. Untersucht wurde außerdem, wie strategische Kollaborationen die
Sportlandschaft positiv verändern können.

Erholung für deutsche Sportbranche frühestens im Jahr 2022

Ein weiteres Kernergebnis der Studie: Die deutsche Sportindustrie war laut den
befragten Entscheidern im Vergleich zu anderen Branchen unterdurchschnittlich
(37 Prozent) oder gar sehr schlecht (32 Prozent) auf die Folgen der
COVID-19-Pandemie vorbereitet. Vor allem der als krisenfest gehandelte
Bundesliga-Fußball kämpft mit schweren wirtschaftlichen Erschütterungen.
Aufgrund von hohen Investitionen in Spieler und Infrastruktur konnten viele
professionelle Fußballclubs keine größeren Rücklagen bilden. Dadurch
konnten sie
das Einnahmen-Minus aus dem brachliegenden Ligabetrieb und Geisterspielen nicht
kompensieren. Betroffen sind ebenso Sportarten wie Handball, Eishockey,
Basketball und Volleyball.

Die PwC-Studie prognostiziert eine spürbare Erholung, sobald Restriktionen bei
Sportereignissen aufgehoben und wirksame Impfstoffe bzw. Therapien gegen
COVID-19 verfügbar sind. Mit einer vollständigen Erholung der Branche ist
allerdings frühestens 2022/23 zu rechnen. "Die Pandemie führt den Sportmarkt in
eine Krise. Sie kann aber auch als Katalysator für die Transformation des
Sportmarktes wirken. Insofern müssen kurzfristige Maßnahmen, die in der Not
getroffen wurden, nunmehr in eine mittelfristige Transformationsstrategie
überführt werden", sagt Dr. Joachim Englert, Mitglied der Geschäftsführung
von
PwC Deutschland und Leiter Advisory und Deals.

Größte Wachstumschancen im Digitalen

Die Einschnitte der Pandemie haben den digitalen Wandel des deutschen und
globalen Sportmarkts deutlich vorangetrieben. Das digitale Fan-Erlebnis rückt
damit in den Fokus der Entscheider. Dazu zählen virtuelle Zuschauerränge, ein
Mix aus realen und virtuellen Wettkämpfen sowie Internet-Pressekonferenzen, aber
auch digitale Assets wie Streaming, Videos und Fotos. Diese Entwicklung könnte
sich durch die 5G-Technologie nochmals beschleunigen. Die größten Chancen für
Umsatzwachstum sehen die Befragten in einer verbesserten "Fan Experience" mit
digitalen Medien (89,3 Prozent), gefolgt von der Erstellung und Monetarisierung
digitaler Assets (82,9 Prozent). Etwa jeder achte Entscheider gab an, mehr in
die digitale Transformation investieren zu wollen.

E-Sport wird wachstumsstärkster Sektor

Die Popularität von E-Sport ist während der COVID-19-Pandemie noch einmal
deutlich gestiegen. 2020 soll die Zuschauerzahl weltweit auf insgesamt 495
Millionen wachsen und voraussichtlich Einnahmen in Höhe von 1,2 Milliarden
US-Dollar generieren. Dabei überrascht es kaum, dass der Konsum von
E-Sport-Inhalten auf dem Höhepunkt der Krise im Frühjahr 2020 mit einer
Verdreifachung der Zuschauerstunden förmlich explodierte. In Deutschland belief
sich der Umsatz beim E-Sport im Jahr 2019 auf 77,2 Millionen Euro (plus 26,7
Prozent ggü. 2018). Auch die befragten Entscheider registrieren diese
Entwicklung: Deutlich mehr als die Hälfte von ihnen (61 Prozent) gab an, sich
bereits mit E-Sport befasst zu haben, während ein Drittel (33,2 Prozent) dies
verneinte. Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und
Telekommunikation (TMT) von PwC kommentiert: "E-Sport kann für
Sportorganisationen einen Wertbeitrag leisten. Sie können damit neue Fans
binden, neue Partner gewinnen und neue Einnahmequellen generieren. Die
Herausforderung besteht darin, ansprechende Narrative zu schaffen."

Große Chancen für neue Kooperationsmodelle

Die Mehrheit der Befragten geht davon aus, dass die Corona-Krise die
Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Stakeholdern im Sportsektor stärkt.
Zahlreiche Fußballvereine zum Beispiel sind in großen finanziellen
Schwierigkeiten. Dies bietet Investoren neue Chancen. So rechnen drei von vier
Entscheider mit einer Finanzierung durch Private-Equity-Investoren, 70,2 Prozent
mit gemeinsamen Sponsoren-Projekten. Zunehmend gefragt sind außerdem
Kooperationen mit Sport-Start-ups. "Die Sportbranche wird - wie andere
Wirtschaftsbereiche auch - von einer exponentiell zunehmenden Komplexität
eingeholt. Damit wird das Bündeln von Expertise und Kooperationsmodelle, in
denen Risiken und Assets geteilt werden, immer relevanter", sagt Englert.

Die deutsche Ausgabe der PwC Sports Survey 2020 können Sie hier als PDF
herunterladen (https://www.pwc.de/de/technologie-medien-und-telekommunikation/sp
ort/sportbranche-vor-dem-neustart.html) .

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