NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben am Freitag nach einem Schub in der laufenden Woche nur noch wenig zugelegt. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 87,17 US-Dollar. Das waren 4 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 31 Cent auf 81,54 Dollar.

Damit hat sich nach dem kräftigen Preisanstieg seit Beginn der Woche die Lage am Markt beruhigt. Der nach einem robusten US-Arbeitsmarktbericht gestiegene Dollar belastete die Ölpreise nur vorübergehend. Seit Montag hat sich der Preis für Brent-Öl um etwa sechs Dollar je Barrel verteuert. In den vergangenen Tagen profitierten der Ölmarkt von einer etwas weniger strengen Corona-Politik Chinas, was Fachleute auch auf die Protestwelle in der Bevölkerung zurückführen.

"Die Ölpreise haben sich vor allem wegen der vorsichtigen Lockerungsschritte bei Chinas bislang strenger Null-Covid-Politik erholt", kommentierte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Darüber hinaus steuert die US-Notenbank Fed auf weniger starke Zinsanhebungen zu, was die Konjunktur in den USA fördern und die Nachfrage nach Rohöl nach Einschätzung von Analysten stützen dürfte.

Am Ölmarkt warten die Anleger zudem auf Beschlüsse des Treffens von Ölstaaten, die sich im Verbund Opec+ zusammengeschlossen haben. Am Sonntag wollen die Förderländer über ihre Produktionspolitik beraten. Es wird damit gerechnet, dass die rund 20 Länder an ihrer bisherigen Linie festhalten. Anfang November hatte der Ölverbund seine Produktion spürbar verringert und damit auf einen Rückgang der Ölpreise reagiert./jsl/jha/