Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

CORONA-HILFEN - Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, stellt der Bundesregierung ein vernichtendes Zeugnis bei Umsetzung der Corona-Hilfen und spricht von schäbigen Verhalten gegenüber notleidenden Unternehmen im Lockdown. "Oft fließt das Geld zu spät und es ist bürokratisch zu aufwendig, an das Geld zu kommen, deshalb verzichten viele Unternehmer trotz Umsatzeinbußen einfach darauf", sagte der Ökonom. Die Programme seien undurchschaubar, weshalb sie nur einen Teil ihrer angepeilten Wirkung entfalteten. "Dass hier die Große Koalition viele Unternehmer hängen lässt, finde ich schäbig", betonte der IfW-Präsident. "Schließlich hat der Staat etwa große Teile des Einzelhandels wegen des allgemeinen Gesundheitsschutzes geschlossen, damit Menschen nicht krank werden. Die Kosten dafür aber von den Unternehmen tragen zu lassen, ist ungerecht." (Augsburger Allgemeine)

CDU-KRITIK - Der CDU-Wirtschaftsrat übt nach den Bund-Länder-Beschlüssen scharfe Kritik an Spitzenpolitikern aus den eigenen Parteireihen. "Die SPD setzt sich laufend durch und kann der Großen Koalition in der Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik den Stempel aufdrücken", sagte Wolfgang Steiger, Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrates, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die SPD-Minister gingen abgestimmt vor. "Dem setzen Bundeskanzlerin Merkel und Wirtschaftsminister Altmaier zu wenig entgegen. Insbesondere fehlt es an Rückendeckung durch die Bundeskanzlerin", kritisierte Steiger. Unter Unternehmern gehe die Angst um, die Große Koalition verhalte sich aber, als gäbe es keine Krise, sagte der CDU-Politiker. (Funke Mediengruppe)

HANDELSABKOMMEN - Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ralph Brinkhaus, will mit der neuen Regierung in den USA schnell Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen aufnehmen. "Wir sollten nun mit unseren europäischen Partnern sehr schnell darauf drängen, die Handelsbeziehungen wieder zu intensivieren", forderte Brinkhaus im Handelsblatt. "Wir sollten einen neuen Anlauf für ein Freihandelsabkommen mit Amerika nehmen." Er begründete den Zeitdruck mit den Entwicklungen in China. "Ich bin zutiefst besorgt über die Aktivitäten der Chinesen", sagte er. "Sie bauen große Handelsräume auf, die nicht nur Zölle oder andere Hemmnisse verringern, sondern auch technische und administrative Standards setzen. Wir können nur gegenhalten, wenn wir zusammen mit den USA Stärke zeigen." (Handelsblatt)

GELDWÄSCHE - Der Kongress hat gegen das Veto von Ex-Präsident Donald Trump kürzlich ein neues Reformgesetz für den Kampf gegen Geldwäsche verabschiedet. Das Gesetz beinhaltet ein Belohnungsprogramm für Informanten. Ausländischen Banken drohen mehr Ermittlungen und höhere Strafen. (Börsen-Zeitung)

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January 22, 2021 00:22 ET (05:22 GMT)