Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

INFLATION - In diesem Jahr könnten die Preise wieder so stark steigen wie seit vielen Jahren nicht mehr. So sagte der Wirtschaftsweise Volker Wieland dem Handelsblatt: "Drei Prozent Inflation in Deutschland sind Ende des Jahres möglich." Auch Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hält dies für realistisch. Nach dem Ende der Corona-Krise könnte die Nachfrage boomen und so die Preise nach oben treiben. Hinzu kämen Sonderfaktoren wie das Auslaufen der Mehrwertsteuersenkung. Wieland glaubt, dass die Preise auch nach Bewältigung der Krise auf einem höheren Niveau bleiben könnten, als viele heute denken. (Handelsblatt)

CHINA - Nach dem deutlichen Bekenntnis von Joe Biden zum transatlantischen Bündnis ist nun Europa am Zug. Vor allem die Forderung des US-Präsidenten, gemeinsam mit den Europäern härter gegen China vorzugehen, könnte Länder wie Deutschland in Bedrängnis bringen. "Das könnte mit europäischen Interessen kollidieren. Die wirtschaftlichen und politischen Interessen Europas an den Wirtschaftsbeziehungen zu China unterscheiden sich von denen der USA", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest dem Handelsblatt. Differenzen zeichnen sich auch im transatlantischen Handel und bei der Frage ab, wie der Westen künftig mit Russland umgehen will. (Handelsblatt)

BREXIT - Zum EU-Austritt Großbritanniens haben viele Unternehmen ihre Läger dort gut gefüllt. Bald müssen sie nachlegen - doch die versprochene Zollfreiheit bleibt in weiter Ferne. Und das Zollchaos ist bereits groß: Weil nun alle britischen Waren beim Zoll angemeldet werden müssen, stapeln sich beispielsweise am Leipziger Drehkreuz von DHL aktuell pro Stunde 150.000 Pakete. "Das Brexit-Chaos, das wir derzeit erleben, ist nichts im Vergleich dazu, was uns in den nächsten Monaten erwarten kann", warnt Francine Dammholz, Gründerin der Schulungsplattform Zollcoaching.de. (Handelsblatt)

LINKE - Der SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans fordert die Linkspartei auf, ihr Nein zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr zu revidieren, wenn sie im Bund mitregieren will. Dem Tagesspiegel sagte Walter-Borjans: "Deutschland hat sich einer eng ausgelegten Beteiligung an UN-Mandaten nicht verweigert und darf das auch künftig nicht tun. Die Linke muss selbst entscheiden, ob sie Bedingungen definiert, die sie entweder nicht einhalten kann oder die ihr die Regierungsfähigkeit mit jedwedem Partner verbauen." (Der Tagesspiegel)

CORONA - Vor dem Hintergrund stagnierender Infektionszahlen und den bevorstehenden Schulöffnungen wird die Diskussion um neue Impfstrategien lauter. Mehrere Länder dringen darauf, das Personal von Kitas und Grundschulen deutlich schneller zu impfen als bislang geplant. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (beide CDU) unterstützen den Vorstoß. (SZ/FAZ)

KRANKENHÄUSER - Die Kliniken in Deutschland haben im Januar 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat 1,8 Milliarden Euro weniger eingenommen, was etwa einem Rückgang von 20 Prozent entspricht. Das geht aus einer Erhebung der Deutschen Krankenhausgesellschaft hervor, deren Ergebnisse dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegen. In normalen Zeiten nehmen die Krankenhäuser bundesweit von Monat zu Monat schwankend etwa 8 Milliarden Euro pro Monat ein. (RND)

START-UPS - Junge Unternehmer würden gern eine Gesellschaft gründen, deren Gewinn sich nicht hemmungslos verprassen lässt. Das mag ein einfach umrissenes Ziel sein, allenfalls etwas überraschend, doch es lässt sich mit Hilfe des deutschen Gesellschaftsrechts nur schwer realisieren. So sehen es jedenfalls die Stiftung Verantwortungseigentum und ihr Gründer Armin Steuernagel. Deshalb muss eine neue Gesellschaftsform her, so fordern sie, eine "Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit gebundenem Vermögen". (FAZ)

DIGITALUNTERNEHMEN - US-Technologiekonzerne wie Amazon, Microsoft oder Netflix sind die großen Profiteure der Pandemie. Europa will die Konzerne unbedingt strengeren Regeln unterwerfen. An der Spitze der Bewegung steht EU-Vizechefin Margrethe Vestager. "Mit Macht kommt Verantwortung. Das haben die Tech-Giganten nicht begriffen", sagte sie in einem Interview. (Welt)

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February 22, 2021 00:42 ET (05:42 GMT)