Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

EU-SCHULDENREGELN - Die Europäische Kommission will die Haushaltsregeln für EU-Länder reformieren. Am Dienstag startete die Brüsseler Behörde die offizielle Reformdebatte zu dem Thema. In einem Entwurf des Papiers, das dem Handelsblatt vorlag, plädiert die Kommission für "einfachere fiskalische Regeln" und eine "bessere Umsetzung". Mehrere EU-Staaten hatten eine umfangreichere Reform der Haushaltsvorgaben gefordert. Der Stabilitäts- und Wachstumspakt war im vergangenen Jahr wegen der Pandemie ausgesetzt worden. 2023 soll er wieder in Kraft treten. (Handelsblatt)

BÖRSENGÄNGE - Auch wenn Volvo den Sprung aufs Parkett noch wagen will - die Stimmung der Investoren für Börsengänge trübt sich zusehends ein. "In Deutschland ist in diesem Jahr nicht mehr viel zu erwarten. Der Batteriehersteller BMZ und das Arzneimittelunternehmen Cheplapharm , die als Börsenkandidaten gelten, werden ihre Intention to float voraussichtlich nicht mehr wie erwartet 2021 ankündigen, sondern erst 2022", sagte der IPO-Verantwortliche einer großen US-Investmentbank. "Dazu beigetragen haben einige übertrieben hoch angesetzte Preise bei früheren Börsengängen, deren Kurse jetzt unter Wasser sind." (Börsen-Zeitung)

NATO - Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat Zweifel am Nato-Ziel geäußert, dass jeder Mitgliedstaat 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgibt. Sicherheit sei im 21. Jahrhundert "immer nur vernetzt zu sehen", sagte Baerbock den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Krisenprävention etwa ist genauso eine Frage von Sicherheit." Zwei Prozent allein für Rüstung "schafft jedenfalls nicht automatisch mehr Sicherheit". Klar sei aber, dass Europa stärker für seine eigene Sicherheit sorgen müsse. "Es kann nicht sein, dass die EU dreimal so hohe Militärausgaben wie Russland hat und sich trotzdem nicht selbst verteidigen kann", sagte Baerbock. Sie sprach sich dafür aus, die militärischen Fähigkeiten der europäischen Armeen stärker zu bündeln. (Funke Mediengruppe)

NORD STREAM 2 - Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat Russland eine Mitverantwortung für die hohen Gaspreise gegeben und ist dafür, die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 vorerst nicht in Betrieb zu nehmen. Nach europäischem Energierecht müsse der Betreiber von Nord Stream 2 "ein anderer sein als derjenige, der das Gas durchleitet", sagte sie. "Solange das ein und derselbe Konzern ist, darf die Betriebserlaubnis nicht erteilt werden." Die hohen Gaspreise seien zunächst einmal die Folge von hoher Nachfrage und geringem Angebot. "Dabei lässt sich auch ein Pokerspiel Russlands beobachten: Die Gaslieferungen wurden gehörig nach unten gefahren", sagte Baerbock. "Wir dürfen uns nicht erpressen lassen." (Funke Mediengruppe)

CORONA-MAßNAHMEN - Mehrere Landesregierungen sprechen sich dafür aus, auch nach einem Ende der sogenannten epidemischen Lage die Corona-Eindämmungsmaßnahmen möglichst bundesweit zu koordinieren. "Dass es nach Beendigung der epidemischen Lage nationaler Tragweite in Deutschland einen Flickenteppich im Umgang mit der Pandemie gibt, das will niemand", sagte der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Eine Aufhebung aller Eindämmungmaßnahmen im November sei "nicht realistisch", fügte Hoch hinzu. Er wünsche sich vom Bund eine "geordnete, einheitliche Übergangsregelung". (RND)

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October 20, 2021 01:08 ET (05:08 GMT)