Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

ENERGIESTEUERN - Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) kann im laufenden Jahr mit deutlich mehr Einnahmen aus der Energie- und Stromsteuer kalkulieren. Die Gesamteinnahmen werden im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um rund 1,4 Milliarden auf 45,12 Milliarden Euro steigen, wie das Bundesfinanzministerium auf Anfrage von Linksfraktionschef Dietmar Bartsch mitteilte. Die Antwort liegt der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) vor. Das Ministerium stützt sich dabei auf die Steuerschätzung vom November vergangenen Jahres. Vor allem Autofahrer werden demnach stärker zur Kasse gebeten. (Neue Osnabrücker Zeitung)

BANK-FILIALEN - Deutschland hat zwar mehr Banken als jedes andere Land in der EU - aber bezogen auf die Einwohnerzahl überraschend wenige Filialen. Das zeigen Statistiken der Europäischen Zentralbank, die das Handelsblatt ausgewertet hat. Danach kommen etwa 290 Zweigstellen auf eine Million Einwohner. Der Durchschnittswert in der Euro-Zone liegt bei 346 Filialen je Million Einwohner. Auch in Spanien und Italien leisten sich die Institute mehr Niederlassungen. In Bezug auf die Mitarbeiterzahl liegt Deutschland dagegen deutlich über dem europäischen Durchschnitt. (Handelsblatt)

HACKER-ANGRIFFE - Die Deutschlandchefin von Microsoft, Marianne Janik, hat sich für völkerrechtliche Sanktionen bei von Staaten ausgeführten oder unterstützten Hackerangriffen ausgesprochen. "Staaten greifen Zivilisten an - nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch mit Angriffen auf Gesundheitseinrichtungen. Um solche Angriffe zu verfolgen, brauchen wir eine Art digitale Genfer Konvention", sagte Janik. Man könne gut nachvollziehen, woher die Hackerangriffe kämen. "Es sind neben den klassischen kriminellen Hackern zunehmend Angriffe von staatlich unterstützten Organisationen. Als Gesellschaft, als Ländergemeinschaft hätten wir uns schon längst überlegen müssen, ob wir das akzeptieren wollen", sagte Janik. (Funke Mediengruppe)

CORONA-MASSNAHMEN - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will bei der nächsten Bund-Länder-Konferenz am Freitag neben verkürzten Quarantäne-Zeiten auch eine weitere Verschärfung der Kontaktbeschränkungen wegen der drohenden starken Ausbreitung des Coronavirus durchsetzen. "Verschärfungen werden leider notwendig sein, um der schweren Welle, die auf uns zukommt, zu begegnen", sagte Lauterbach den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). "Ich werde dazu Vorschläge machen", betonte er, ohne Details nennen zu wollen.(RND)

FLUTHILFEN - Die Auszahlung der Wiederaufbauhilfen in den von der Hochwasser-Katastrophen besonders betroffenen Regionen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz kommt nur schleppend voran. In einem Dankesschreiben an die Beschäftigten der Bezirksregierung Köln im Intranet, das dem Kölner Stadt-Anzeiger vorliegt, räumt Regierungspräsidentin Gisela Walsken (SPD) ein, dass man bei der auf fünf Jahre angelegten Wiederaufbauhilfe "mehr oder weniger noch am Anfang der Bearbeitung" stehe. Nach Angaben des NRW-Kommunalministeriums sind bis zum 20. Dezember landesweit knapp 10.600 Anträge von Privathaushalten und Unternehmen der Wohnungswirtschaft auf Wiederaufbauhilfe gestellt worden. Davon seien 62,2 Prozent in Bearbeitung, davon knapp 4.500 im Bewilligungsprozess. Bis zum 14. Januar sollen insgesamt 42 Millionen Euro an Betroffene ausgezahlt werden. (Kölner Stadt-Anzeiger)

ATOMKRAFT - Die Grünen im Europäischen Parlament haben dazu aufgerufen, die Pläne der EU-Kommission zur Einstufung von Atom- und Gaskraftwerke als umweltfreundlich zu stoppen. "Im Europäischen Parlament werden wir diesen Vorschlag ablehnen", sagte deren Fraktionsvorsitzende Ska Keller der Rheinischen Post. Sie rief die Regierungen der EU-Staaten dazu auf, gleiches zu tun. "Ich hoffe, dass auch die Mitgliedstaaten nicht zustimmen werden." (Rheinische Post)

SOZIALE NETZWERKE/HANDEL - Social-Media-Plattformen wie Facebook, Tiktok oder Instagram kommt in der E-Commerce-Welt eine immer größere Bedeutung zu. Bis 2025 dürfte sich das globale Marktvolumen von aktuell rund 492 Milliarden US-Dollar auf 1,2 Billionen Dollar vergrößert haben, schätzt die Unternehmens- und Strategieberatung Accenture in einer neuen Studie. Damit würde dieser Verkaufskanal dreimal so schnell wachsen wie der traditionelle Online-Handel. (Börsen-Zeitung)

HOCHQUALIFIZIERTE - Der Steuerwettbewerb verlagert sich Mannheimer Forschern zufolge von den Konzernen zu den Spitzenmitarbeitern. Haben bisher die Industrieländer mit niedrigeren Steuerlasten um Unternehmensansiedlungen gebuhlt, dürften sie sich nun vermehrt den besonders qualifizierten Arbeitskräften zuwenden. Zu dieser Schlussfolgerung kommen Forscher des ZEW - Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung und der Universität in Mannheim. (FAZ)

LONDON/M&A - Die britische Regierung hat sich durch ein neues Gesetz mehr Einfluss auf Übernahmen und Fusionen gesichert. Der National Security & Investment Act, der am Montag in Kraft trat, gibt ihr die Möglichkeit, Deals unter Berufung auf die nationale Sicherheit zu blockieren. Bisher waren ihre Befugnisse in dieser Hinsicht streng begrenzt. 17 Branchen stehen besonders im Fokus. (Börsen-Zeitung)

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January 05, 2022 01:45 ET (06:45 GMT)