Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--EZB-Direktor Fabio Panetta ist der Wahrnehmung entgegengetreten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) einen digitalen Euro im Alleingang emittieren könnte. "Die Entscheidung zur Einführung eines digitalen Euro wird nicht alleine von einer nicht gewählten Institution getroffen", sagte Panetta bei einer Anhörung im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments. Die EZB müsse aber in diese Diskussion einbezogen werden, weil die Interaktionen eines Zahlungsmittels wie des digitalen Euro Einfluss auf die geldpolitische Transmission, auf die Intermediation des Bankensektors und auf die Finanzstabilität hätte.

"Es wäre also unmöglich, eine Diskussion zu führen, ohne zuerst die Zentralbank einzubeziehen", betonte Panetta. Das werde auch in Ländern wie Schweden, Kanada, der Schweiz oder den USA so gehalten. "Aber diese Entscheidung läge nicht alleine bei der Zentralbank", sagte Panetta weiter. Es müssten möglicherweise Gesetze geändert werden, es gebe Merkmale eines digitalen Euro, die sich nur in enger Koordinierung mit anderen Institutionen umsetzen ließen - zum Beispiel solche, mit denen sich die Respektierung des Geldwäscheverbots garantieren oder Terrorfinanzierung und Steuerhinterziehung verhindern ließen.

"Das bedeutet: Wenn wir mehr Klarheit über die Merkmale eines digitalen Euro haben, wird es eine enge Zusammenarbeit zwischen der EZB und anderen Institutionen, Behörden und dem Parlament geben müssen", sagte Panetta.

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April 14, 2021 09:11 ET (13:11 GMT)