PRAG (dpa-AFX) - Der Verkaufsstart der neuen elektronischen Pkw-Autobahn-Vignette in Tschechien ist von einer Panne überschattet worden. Der neue E-Shop des Verkehrsministeriums war am Dienstagmorgen wegen Überlastung nicht erreichbar. Das Problem sollte im Laufe des Tages behoben werden. Die E-Vignette ersetzt ab 2021 die bisherigen Aufkleber für die Windschutzscheibe, die nach 25 Jahren ausgedient haben. Man bringe das Mautsystem in das 21. Jahrhundert, sagte Verkehrsminister Karel Havlicek.

Die Kosten der Umstellung belaufen sich auf knapp zwölf Millionen Euro. Das Projekt war von Anfang an mit Problemen behaftet. Im Januar war der damalige Verkehrsminister Vladimir Kremlik mit der Begründung entlassen worden, das System sei überteuert. Dieser selbst reichte Strafanzeige ein, weil man versucht habe, ihn zu bestechen und den Auftrag einer anderen Firma zuzuspielen.

Das Autobahnnetz in Tschechien umfasst mehr als 1000 Kilometer. Der Preis der Pkw-Jahresvignette bleibt unverändert bei 1500 Kronen, umgerechnet 57 Euro. Für die E-Vignette registrieren sich Autofahrer über den E-Shop. Alternativ ist der Kauf in einer Post-Filiale oder einer Euro-Oil-Tankstelle möglich. Überwachungskameras entlang der Autobahnen erkennen die Pkw-Kennzeichen und überprüfen anhand einer Datenbank, ob eine gültige Vignette vorhanden ist./hei/DP/eas