Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

HOTELLERIE: Viele Schweizer Hotels rechnen mit einem Nachfrageeinbruch im Sommer wegen des Ukraine-Kriegs. Dies geht aus einer Umfrage des Branchenverbands Hotelleriesuisse bei seinen Mitgliedern hervor, wie die "Sonntagszeitung" schreibt. Sieben von zehn Schweizer Hotels erwarten demnach einen Rückgang der Nachfrage aus Übersee. Und fast die Hälfte rechnet mit einem Rückgang bei den Gästen aus Europa. Trotz des erwarteten Nachfrageeinbruchs infolge des Kriegs erwarten die Schweizer Hotels für die Sommersaison eine weitere Erholung der Bettenauslastung. Sie gehen davon aus, dass diese höher liegt als in den Jahren 2021 und 2020, vor allem, da die gelockerten Reisebestimmungen die Rückkehr ausländischer Gäste ermöglichen, wie die SoZ schreibt. (SoZ S. 40f. Siehe separate Meldung.)

WIRTSCHAFT: Die Schweizer Wirtschaft leidet unter der zunehmenden Hitze, weil dann die Arbeitsproduktivität sinkt. Für die ganze Schweiz geht deswegen Arbeit im Wert von etwa 413 Millionen Franken pro Jahr verloren, schätzen Forscher der ETH Zürich, des Bundesamts für Meteorologie und Klimatologie, des Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Instituts, der Universität Basel und des Amts für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons Zürich in einer noch nicht veröffentlichten Studie, wie die "Sonntagszeitung" schreibt. Das ist gemessen an den Arbeitseinkommen von insgesamt rund 415 Milliarden Franken pro Jahr wenig nämlich nur 0,1 Prozent. Aber verglichen mit anderen Ursachen, die die Arbeitsproduktivität verringern, ist es doch beträchtlich. So gehen pro Jahr schätzungsweise 200 Millionen Franken aufgrund von Arbeitsausfällen wegen der saisonalen Grippe verloren. Hitzeverluste machen also bereits heute mehr als doppelt so viel aus. Und die Hitzetage werden wegen dem Klimawandel zahlreicher. Die Produktivitätsverluste werden im günstigsten Klimaszenario bis 2050 um 17 Prozent zunehmen, im ungünstigsten Szenario um bis zu 58 Prozent, so die Prognose. (SoZ S. 2ff.)

MIGROS: Im Kampf für ein Nein in der Alkohol-Urabstimmung bei der Migros am 4. Juni hat der ehemalige Migros-Chef Herbert Bolliger zusammen mit ehemaligen Mitarbeitern die selbsternannte "Gruppe für die M-Werte" gegründet. Nun deutet diese an, dass sie über die Alkohol-Abstimmung hinaus aktiv bleiben könnte, wie die "NZZ am Sonntag" schreibt. Ein wachsames Auge auf die Migros-Werte erachte man als sinnvoll, sagt Mediensprecher Urs Peter Naef der Zeitung. "Jetzt beschäftigt uns die Abstimmung über das Alkoholverbot. Deshalb haben wir uns zusammengetan", sagt er. Dem Credo, dass man sich nicht in Management-Entscheidungen der Migros einmischen wolle, werde man treu bleiben. Aber wenn es um grössere Veränderungen bei der Migros gehe - etwa das Migros-Kulturprozent oder die Genossenschaftsstruktur - würde man sich wieder engagieren. (NZZaS S. 25)

ERNEUERBARE ENERGIEN: Angesichts der teils jahrzehntelangen Planungs- und Bewilligungsverfahren für Windkraftanlagen will Energieministerin Simonetta Sommaruga die Prozesse beschleunigen. Doch vielen Akteuren gehen die bundesrätlichen Vorschläge zu wenig weit, Wie die "NZZ am Sonntag" schreibt. So habe der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) Energieministerin Sommaruga und Bundesrat Guy Parmelin Mitte Mai in einem Brief einen Befreiungsschlag aufgefordert: Der Bund müsse die "ordentlichen Bewilligungsverfahren aussetzen", verlangt der Gewerbeverband. Bei Windpärken und grossen Wasserkraftanlagen müsse die Bewilligung "ohne die Möglichkeit von Einsprachen" automatisch erteilt werden. "Die heutigen Verfahrensdauern sind für Investoren schlicht unzumutbar", erklärte SGV-Vizedirektor Henrique Schneider in der Zeitung. (NZZaS S. 10f.)

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