FRANKFURT (dpa-AFX) - "Frankfurter Neue Presse" zu Streit um Inzidenz:

"In der Tat ist die Sieben-Tage-Inzidenz eine unvollkommene Messlatte, die Zahl der Krankenhauspatienten aber eine noch schlechtere Kennzahl. Wer sich daran orientiert, bekommt das Infektionsgeschehen erst verzögert mit und ergreift Maßnahmen zwangsläufig zu spät. Schließlich vergehen von Ansteckung bis Klinikeinweisung mehrere Wochen. Ein funktionierendes Frühwarnsystem ist dagegen das Abwassermonitoring, das die EU-Mitgliedsstaaten eigentlich bis zum 1. Oktober einrichten sollen, in Deutschland aber bislang nur in wenigen Orten umgesetzt ist. Anders als bei der Inzidenz, die nur gemeldete Infektionen berücksichtigt, wird damit auch die Dunkelziffer erfasst. Einige Staaten setzen das bereits erfolgreich um. Der Haken für die Bundesregierung: Die Zahlen wären deutlich höher, als die Inzidenz es vermuten lässt. Und das wäre so kurz vor der Wahl vermutlich Spahns Alptraum."/zz/DP/ngu