DÜSSELDORF (dpa-AFX) - "Handelsblatt" zu Giorgia Melonis Sieg in Italien:

"Europa muss mit der neuen Regierung der drittgrößten Volkswirtschaft zusammenarbeiten. Auch wenn es vielen Europäern nicht gefällt: Das Ergebnis in Rom ist Ausdruck der Demokratie. Die Italiener haben sich bewusst für Meloni und deren Mitstreiter entschieden. Das müssen Brüssel, Paris und Berlin akzeptieren. Deutschland und Frankreich dürfen nicht den Fehler machen und von oben herab auf die italienische Politik blicken. Natürlich ist die Angst groß, dass Italien in Europa nun zum schwergewichtigen Blockierer wird. Jeglichen Extremismus, Einschränkungen für Minderheiten oder die Unterminierung des Rechtsstaats muss die EU bekämpfen - im Notfall auch mit der Blockade von EU-Geldern. Besonders brisant: Die tendenziell prorussische Haltung der neuen Regierung könnte den Zusammenhalt gegenüber Moskau gefährden. Die Frage wird am Ende sein, wie viel das rechte Bündnis von seiner Agenda umsetzen kann. Wahlkampf ist das eine, Regierungsverantwortung etwas ganz anderes."/ra/DP/nas