STUTTGART (dpa-AFX) - 'Stuttgarter Zeitung' zu Israel

Es war ausgerechnet der rechtspopulistische Benjamin Netanjahu, der nach den jüngsten Anschlägen zur Besonnenheit aufrief. Doch der Ministerpräsident hat sein politisches Schicksal in die Hand von Menschen gelegt, die gegen Palästinenser noch härter durchgreifen wollen als er selbst. Dass mehr Waffen für Israelis dazu geeignet sind, die Situation zu deeskalieren, darf getrost bezweifelt werden. Gleiches gilt für Sippenhaft gegenüber terrorverdächtigen Palästinensern. Dabei ist zudem fraglich, ob dies mit israelischem Recht in Einklang zu bringen ist. Dass die Justiz in ihren Möglichkeiten beschnitten werden soll, passt da ins Bild. Das mögen auch viele Israelis nicht. Diesen Teil des Regierungshandelns darf die israelische Gesellschaft nicht aus den Augen verlieren - auch wenn die Gewalt nun wieder die Schlagzeilen beherrscht./ra/DP/zb