Neuenburg (awp) - Die weltweit steigenden Preise etwa im Rohstoffhandel und in der Fracht schlagen auf die Schweizer Produzenten durch. Im Mai ist der Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise PPI laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) gegenüber dem Vormonat April um 0,8 Prozent auf 102,4 Punkte gestiegen.

Im Jahresvergleich, also zum Mai 2020, stieg das Preisniveau des Gesamtangebots von Inland- und Importprodukten gar um 3,2 Prozent, wie das BFS am Montag weiter mitteilte. Vor Jahresfrist war das Preisniveau im Zuge der Coronapandemie stark unter Druck gekommen.

Die Tendenz der Jahresinflation hat im Mai gemessen am PPI insgesamt weiter zugenommen. Zum Vergleich: Im April lag der entsprechende Wert bei +1,8 und im März gar noch mit -0,2 Prozent leicht im Minus.

Pharma-Produkte treiben Teuerung

Die beiden Unterindizes des PPI gingen im Mai zum Vormonat in die Höhe. Jener der Produzentenpreise stieg um 0,5 Prozent, jener der Importpreise um 1,5 Prozent.

Für den Anstieg des Produzentenpreisindexes waren laut den Angaben vor allem die höheren Preise für pharmazeutische Produkte und Kunststoffprodukte verantwortlich. Teurer wurden auch Metalle, Metallhalbzeug, chemische Produkte, die Sammlung von Abfällen und die Rückgewinnung sowie Mineralölprodukte

Computer sind billiger geworden

Beim Importpreisindex führten laut BFS insbesondere Preiserhöhungen für Kunststoffe in Primärformen, Erdöl und Erdgas, organische Produkte der chemischen Industrie, Metalle, Metallhalbzeug, Gummi- und Kunststoffprodukte sowie Mineralölprodukte zum Anstieg. Dasselbe gelte für Holzplatten, Papier, Papierprodukte und sonstige chemische Produkte. Billiger wurden dagegen Computer.

Der PPI gilt als Vorlaufindikator für die Entwicklung der Konsumentenpreise, da die Kosten der Produktion normalerweise auf die Konsumentenpreise abgewälzt werden. Er hat allerdings deutlich höhere Ausschläge bzw. ist aufgrund der hohen Abhängigkeit von Rohstoffen viel volatiler.

Auch die Konsumentenpreise in der Schweiz sind zuletzt gestiegen. Laut den vergangene Woche publizierten Daten kletterte die Jahresteuerung im Mai auf 0,6 Prozent. Dies ist der höchste Stand seit knapp 2 Jahren.

sig/rw