ROM (dpa-AFX) - Italiens Wirtschaft kann nach einer Schätzung der italienischen Zentralbank mit den Corona-Wiederaufbauhilfen des Staates und der EU im Jahr 2021 wieder einen Aufschwung erleben. Das Bruttoinlandsprodukt werde der Prognose zufolge dieses Jahr um etwa 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen, schrieb die Banca d'Italia am Freitag in ihrem Bericht. Für 2020 berechneten die Experten einen Rückgang das BIP von rund 9 Prozent.

Italiens Wirtschaft hatte stark unter der Corona-Krise gelitten. Während die Wirtschaft dem Bericht zufolge im Frühjahr 2020 mit der Pandemie und dem Lockdown einbrach, wuchs das BIP verglichen damit im darauf folgenden dritten Quartal um knapp 16 Prozent. Mit der wieder aufflammenden Corona-Pandemie gegen Ende des Jahres, ging auch das BIP nach ersten vorsichtigen Schätzungen wieder zurück. Laut der Prognose könnte Italiens Wirtschaft bei anhaltendem Wachstum im Jahr 2023 wieder auf Vor-Corona-Niveau ankommen.

Mit dem Geld aus dem Wiederaufbaufonds der EU, was etwa 210 Milliarden Euro wären, und dem Eurorettungsschirm hätte das Land viele Mittel für Investitionen zur Verfügung. Im Streit um die EU-Hilfen hatte die Kleinpartei Italia Viva von Ex-Ministerpräsident Matteo Renzi die Koalition am Mittwoch jedoch verlassen. Die Regierungskrise verschärfte sich seitdem. Um die EU-Gelder aus dem Wiederaufbaufonds jedoch zu bekommen, muss Italien einen Investitionsplan vorlegen./jon/DP/stw