ST. PETERSBURG (dpa-AFX) - Russlands Präsident Wladimir Putin hat die westlichen Sanktionen wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine als illegale Strafmaßnahmen ohne Beispiel kritisiert. "Die Vorherrschaft eines Landes oder einer Gruppe von Ländern auf der Weltbühne ist nicht nur kontraproduktiv, sondern auch gefährlich und führt unweigerlich zu großen Systemrisiken", sagte Putin am Donnerstag bei einem Video-Auftritt auf einem Juristenforum in St. Petersburg. Es dürfe im 21. Jahrhundert keinen Platz für Ungleichheit, Diskriminierung von Staaten und Völkern geben.

Als Reaktion auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine seit Ende Februar haben unter anderem die USA und die EU umfangreiche Sanktionen gegen Russland verhängt. Der Westen bezeichnet die Invasion als Bruch des Völkerrechts.

Putin warf der Ukraine nach einem Bericht der Agentur Interfax zufolge mit Blick auf die Bevölkerung im Industriegebiet Donbass im Osten des Landes ein "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" vor. Er hatte Kiew bereits zuvor - ohne Belege - "Völkermord" an russischsprachigen Menschen vorgeworfen. Den Krieg gegen das Nachbarland rechtfertigt Moskau auch mit einer angeblichen "Befreiung" der Ukraine von "Neonazis".

Zugleich zeigte sich Putin offen für einen Dialog über Rüstungskontrolle und Beschränkungen für die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen. Es sollten zudem die internationalen Bemühungen gegen den Klimawandel sowie für die Bekämpfung von Hunger gebündelt werden. Moskau lege großen Wert auf die Zusammenarbeit etwa mit den Vereinten Nationen oder im Rahmen der G20 der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer./cht/DP/jha