POTSDAM (dpa-AFX) - Die amtierende Verwaltungsratschefin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Dorette König, hat Mängel in der Gremiumsarbeit rund um die Causa Schlesinger eingeräumt. Bei der Arbeitsaufteilung habe es ein Ressortprinzip gegeben, das Einzelnen "sehr viele Freiheit" gegeben habe, sagte sie am Dienstag im Hauptausschuss des brandenburgischen Landtags in einer Sondersitzung zur RBB-Affäre.

Mit der Ressortzuteilung in dem Kontrollgremium, das die Arbeit der Intendantin überwachte, wollte man demnach die Arbeit im Ehrenamt zeitlich besser bewältigen. Dennoch habe das einen Teil der Probleme verursacht, ergänzte König. Der zurückgetretene Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf etwa habe allein den Dienstvertrag der Intendantin ausgehandelt, und seine mündliche Berichterstattung sei oftmals "unzureichend" gewesen sei.

Wolf sei auch Berichterstatter für das Digitale Medienhaus gewesen, sagte König. Das RBB-Bauprojekt liegt auf Eis wegen der Vorwürfe der Vetternwirtschaft gegen die inzwischen abberufene Intendantin Patricia Schlesinger und Chefkontrolleur Wolf. In der Kritik stehen umstrittene Beraterverträge für das Bauprojekt. Die 61-Jährige erhielt auch eine kräftige Gehaltserhöhung um 16 Prozent auf 303 000 Euro plus bislang nicht veröffentlichte Boni. Der Sender hält das Bonus-System bislang unter Verschluss./rin/DP/nas