Wirtschaftsminister Daniele Franco erklärte am Donnerstag, keine der Offerten erfülle vollständig die Regierungsziele bei der Privatisierung der Airline. Der noch amtierende Regierungschef Mario Draghi erklärte, er wolle den Verkaufsprozess vor der Neuwahl im September noch abschließen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr sagte am Donnertag, die Lufthansa sehe sich weiterhin als besten Partner ITAs, doch ihre Geduld sei nicht endlos.

Die Lufthansa und die Reederei MSC wollen gemeinsam die Mehrheit an ITA übernehmen. Ihr Gebot konkurriert mit der Offerte des US-Finanzinvestors Certares zusammen mit Air France-KLM und Delta Air Lines. Insidern zufolge standen Lufthansa und MSC kurz davor, von der Regierung als aussichtsreicher Kandidat zu exklusiven Verhandlungen gebeten zu werden. Die Regierungskrise stoppte den Prozess.

Die rechtsextreme italienische Partei Brüder Italiens forderte in dieser Woche, die Privatisierung von ITA angesichts der Neuwahl auf Eis zu legen. "Alles kann sich infolge der Wahl ändern, und der Neustart unserer nationalen Airline wird in der Verantwortung von wem auch immer liegen", erklärte Parteichefin Giorgia Meloni.

(Bericht von Angelo Amante, Giuseppe Fonte; geschrieben von Ilona Wissenbach.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)