Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung hat angesichts der drohenden Gefahr durch Coronavirus-Mutationen vor einer zu frühen Rücknahme von Beschränkungen gewarnt. "Wir sind auf einem hoffnungsvollen Pfad, und doch gibt es da auch eine große Gefahr", erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert. "Diesen guten Weg jetzt zu früh zu unterbrechen, das wäre gerade falsch", sagte er bei einer Pressekonferenz in Berlin. "Wir müssen nämlich zumindest damit rechnen, dass auch Deutschland der weiteren Ausbreitung dieser Mutante nicht entgehen wird."

Umso wichtiger sei es, die Infektionszahlen schnell zu senken, denn je niedriger die Fallzahlen seien, desto besser werde man auch die Ausbreitung des Mutationsvirus hemmen können. Seibert bekräftigte, bei Lockerungen solle es zuerst wieder zu Öffnungen bei den Schulen und Kitas kommen. "Wir müssen schauen, wo wir in ein, zwei Wochen stehen", betonte er aber. Bei derzeit laufenden Gesprächen über Öffnungsstrategien müsse es darum gehen, ein ständiges Auf und Ab von Lockerungen und erneuten Beschränkungen zu verhindern. "Solch eine Strategie muss überlegt sein und in verschiedenen Stufen aufgebaut sein", erklärte Seibert.

Der Regierungssprecher gab zudem den Start einer bundesweiten Hotline zur Unterstützung der stationären Pflegeeinrichtungen bekannt, über die sich Freiwillige für die Testung von Besuchern, Personal und Dienstleistern melden können. In einem ersten Schritt sollen für einen Zeitraum von etwa drei Wochen weitere Soldaten die Einrichtungen im Rahmen der Amtshilfe personell unterstützen. In einem zweiten Schritt sollen laut Seibert Freiwillige eingesetzt werden, deren Interessenbekundungen von der Bundesagentur für Arbeit an die Städte, Gemeinden und Landkreise vermittelt werden.

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January 25, 2021 06:29 ET (11:29 GMT)