Energie: Die wöchentlichen Ölbestände sind in der letzten Woche stark angestiegen, um etwa 5 Millionen Barrel, während Ökonomen einen Rückgang von 1,3 Millionen Barrel erwartet hatten. Trotz dieser Statistik sind die Rohölpreise in den letzten fünf Handelssitzungen um etwa 3% gestiegen. Der Grund dafür ist, dass die Marktteilnehmer in die Zukunft blicken, die aus zwei Hauptgründen günstiger für steigende Preise erscheint: Erstens hat das US-Energieministerium den Kauf von Rohöl angekündigt, um den Aufbau seiner strategischen Reserven zu beginnen. Es ist von 3 Millionen Barrel die Rede, was relativ gering ist, aber die Botschaft ist klar: Die USA beginnen mit dem Wiederaufbau ihrer strategischen Reserven, die seit letztem Jahr stark geschrumpft sind. Zweitens hat die Internationale Energieagentur ihre Wachstumsprognosen für die Nachfrage für 2023 angehoben und erwartet nun einen engeren Markt für das zweite Halbjahr. In diesem Zusammenhang haben die Ölpreise zugelegt, wobei Brent bei 76 USD pro Barrel und WTI bei 72 USD gehandelt wird. Beim europäischen Erdgas liegt der niederländische Benchmark, der TTF von Rotterdam, bei 30 EUR/MWh, einem Niveau, das seit November 2021 nicht mehr erreicht wurde.

Metalle: Rückgang "Made in China". China hat Schwierigkeiten, seine Wirtschaftsmaschinerie wieder in Gang zu bringen. Die jüngsten Statistiken zur industriellen Produktion sind wenig schmeichelhaft. Die Industrieproduktion ist zwar um 5,6% im Jahresvergleich gestiegen, aber der Markt hatte aufgrund der Aufhebung der Covid-19-Beschränkungen fast das Doppelte erwartet. Die Preise für Industriemetalle gaben daher letzte Woche nach. Eine Tonne Kupfer wird am London Metal Exchange für 8100 USD gehandelt. Auch Blei, Aluminium und Zinn haben an Wert verloren. Lediglich Aluminium erholte sich zwischenzeitlich auf 2280 USD. Bei den Edelmetallen verlor Gold an Boden und fiel unter die Marke von 2000 USD pro Unze.

Agrarprodukte: Russland und die Ukraine haben sich darauf geeinigt, das Getreideexportabkommen im Schwarzen Meer um zwei Monate zu verlängern. Die Unsicherheiten in Chicago haben sich daher zumindest bis zur nächsten Verhandlungsrunde verringert. Weizen und Mais gaben letzte Woche nach und notierten bei 620 bzw. 560 Cent pro Scheffel.