FRANKFURT (awp international) - Der Rubel und russische Staatsanleihen haben am Donnerstag unter Druck gestanden. Auslöser waren Spekulationen über bevorstehende Sanktionen der USA gegen Russland. Die Nachrichtenagentur Bloomberg will aus informierten Kreisen erfahren haben, dass US-Banken der Handel mit neuen russischen Staatsschulden erschwert werden soll. Die Sanktionen könnten im Laufe der Woche bekanntgegeben werden, der konkrete Zeitpunkt ist der informierten Quelle zufolge aber noch nicht sicher.

Aufgrund der Grösse und Marktmacht des US-Finanzsektors wurden russische Vermögenswerte belastet. Der russische Rubel gab gegenüber dem US-Dollar spürbar nach. Für einen US-Dollar mussten am Vormittag 76,8 Rubel gezahlt werden. Das waren 1,25 Prozent mehr als am Vortag. Auch gegenüber dem Euro wertete der Rubel ab. Russische Staatsanleihen verloren ebenfalls an Boden. Im Gegenzug stieg die Rendite zehnjähriger Bonds so stark wie seit der ersten Corona-Welle im März 2020 nicht mehr.

Die neuen US-Sanktionen sollen darüber hinaus auf Einzelpersonen und russische Institutionen zielen. Hintergrund ist zum einen der Aufmarsch russischer Truppen an der Grenze zur Ukraine. Zum anderen wollen die USA die von ihnen behauptete Beeinflussung des jüngsten Präsidentschaftswahlkampfes durch Russland sanktionieren./bgf/jkr/fba