FRANKFURT (Dow Jones)--Die jüngsten Sentimentumfragen zeigen eine entgegengesetzt verlaufende Stimmung unter den Privatanlegern, und zwar dies- wie jenseits des Atlantiks. In Deutschland könnten die bevorstehenden Bundestagswahlen die Anleger zunehmend verunsichern, ist doch kein klarer Trend abzulesen und ist zudem kein Kanzlerkandidat am Start, der den Umfragen zufolge eine Mehrheit hinter sich hat. Die USA haben dagegen ihren Präsidenten bereits gewählt, und dieser schickt neue milliardenschwere Konjunkturprogramme auf den Weg. Laut der wöchentlichen AAII Sentiment Survey stieg das Bullenlager deutlich auf 36,2 Prozent von 30,6 in der Vorwoche. Im Lager der Pessimisten befinden sich 24,1 (30,6) Prozent. Von der Seitenlinie schauen 39,7 Prozent dem Geschehen an der Wall Street zu nach 38,7 Prozent in der Vorwoche.

Bei den Privatanlegern in Deutschland wird durch die jüngste Erhebung dagegen deutlich, dass sie dem DAX mehrheitlich auf mittlere Sicht offenbar keine wesentlichen Kursgewinne mehr zutrauen. Möglicherweise wollte man aber auch nur aufgelaufene Gewinne festschreiben. Sentiment-Analyst Joachim Goldberg erwartet aber, dass die Privatanleger unterhalb von 15.000 DAX-Zählern als Käufer zurückkehren. Wie der wöchentlichen Sentiment-Umfrage der Deutschen Börse zu entnehmen ist, reduzierte sich der Bullenanteil der Privatanleger um deutliche 7 Punkte auf nur noch 29 Prozent. Das Lager der Bären stieg um 5 Prozentpunkte auf 45 Prozent, während das neutrale Lager um 2 Prozentpunkte auf nun 26 Prozent zulegte.

DJG/thl/cln

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July 29, 2021 07:21 ET (11:21 GMT)