DORSTEN (dpa-AFX) - Nach der Kollision eines mit Kohle beladenen Schiffs auf dem Wesel-Datteln-Kanal mit einer Brücke in Dorsten ist die Schifffahrtsstraße im Norden des Ruhrgebiets weiter gesperrt. Zunächst müsse die Statik der Brücke untersucht werden, sagte ein Sprecher der Polizei in Duisburg am Donnerstag. Das Führerhaus des des Schiffs war in der Nacht zu Donnerstag mit der Brücke kollidiert. Der Steuerstand war nicht weit genug abgesenkt. Der 42 Jahre alte Schiffsführer wurde verletzt und kam ins Krankenhaus. Ein Sprecher der Feuerwehr in Dorsten erklärte, das Führerhaus sei komplett abgerissen worden. "Es lag auf dem Deck".

Die Brücke, die Teil der Bundesstraße 224 und eine wichtige Verkehrsader in Dorsten ist, sei nur stadtauswärts befahrbar, teilte die Polizei mit. Der Kanal gilt der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes zufolge als einer der wichtigsten und verkehrsreichsten Schifffahrtskanäle Deutschlands.

Grund der Sperrung des Kanals für die Schifffahrt ist nach Polizeiangaben die ungeklärte Statik der Brücke. Diese müsse untersucht werden. Unter dem Bauwerk verliefen Versorgungsleitungen, sagte ein Polizeisprecher in Duisburg. Diese Leitungen seien aber nicht beschädigt. Das havarierte Schiff liege vor Anker.

Die Polizei ermittelt nun, warum das Steuerhaus nicht abgesenkt war. Da der Schubverband vom Rhein kam, der derzeit einen sehr niedrigen Wasserstand hat, könnte das Schiff wegen geringer Lademenge hoch im Wasser gelegen haben. Das Niedrigwasser auf dem Rhein hat auf den Wasserstand des Kanals aber keinen Einfluss.

"Das Führerhaus wurde komplett zerstört", sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei in Duisburg. Die Weiterfahrt des Schiffs sei unmöglich. Der Wesel-Datteln-Kanal verbindet den Rhein mit dem östlichen Ruhrgebiet./uho/DP/jha