SCHARM EL SCHEICH (dpa-AFX) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat eine Verdoppelung der deutschen Mittel für den weltweiten Schutz der Wälder von einer auf zwei Milliarden Euro zugesagt. Außerdem werde Deutschland für einen globalen Schutzschirm zur Abfederung der Schäden bei Klimakatastrophen wie Dürren, Wirbelstürmen oder Fluten 170 Millionen Euro zur Verfügung stellen, kündigte der Kanzler laut vorab veröffentlichtem Redemanuskript am Montag bei der Weltklimakonferenz in Ägypten an. Beides wird aus den jährlichen Mitteln für den Kampf gegen den Klimawandel finanziert, die bis 2025 von 5,3 auf sechs Milliarden Euro aufgestockt werden sollen.

Bei der Weltklimakonferenz in Glasgow hatte Deutschland im vergangenen Jahr insgesamt eine Milliarde Euro für den globalen Waldschutz im Zeitraum von 2021 bis 2025 zugesagt. Dieser Betrag wird nun auf zwei Milliarden Euro verdoppelt. Die Mittel sollen vor allem für den Schutz des Regenwaldes im zentralafrikanischen Kongobecken oder im südafrikanischen Amazonasgebiet verwendet werden.

Nach Angaben der Bundesregierung gingen seit 1990 schätzungsweise 420 Millionen Hektar Wald verloren, das entspricht ungefähr der Größe der Europäischen Union. 88 Prozent der Waldzerstörung gehe auf die Landwirtschaft zurück. Indirekt trägt auch der Konsum in Europa zur Zerstörung von Wäldern bei. Neben der Holzgewinnung hat auch der Anbau von Kaffee, Kakao, Soja, die Gewinnung von Palmöl oder die Viehzucht zur Zerstörung von Waldflächen geführt.

Der Schutzschirm zur Abfederung von Klimarisiken soll in der zweiten Woche der Klimakonferenz offiziell gegründet werden. Das Büro dafür soll in Frankfurt am Main entstehen, die 170 Millionen Euro sind eine Anschubfinanzierung. Die Mittel sollen besonders stark vom Klimawandel betroffenen Ländern zugute kommen. Dazu werden nach Angaben der Bundesregierung inzwischen 57 Länder gezählt./mfi/DP/he