SAN JUAN (dpa-AFX) - Knapp fünf Jahre, nachdem Puerto Rico eine Art Staatsbankrott erklärt hat, ist eine Vereinbarung über einen deutlichen Schuldenschnitt erzielt worden. Die zuständige Richterin segnete den sogenannten Anpassungsplan ab, mit dem die Schulden des US-Außengebiets um rund 80 Prozent gesenkt werden, wie das vom US-Kongress eingesetzte Kontrollgremium FOMBPR am Dienstag auf Twitter mitteilte. Puerto Rico spare damit mehr als 50 Milliarden Dollar (rund 44 Milliarden Euro) an Schuldendienstzahlungen. Die Forderungen der Gläubiger würden von 33 Milliarden Dollar auf gut 7,4 Milliarden reduziert, erklärte FOMBPR-Chefin Natalie Jaresko.

Puerto Rico steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. Zu Beginn des Konkursverfahrens im Mai 2017 war die Schuldenlast mit rund 70 Milliarden Dollar angegeben worden. Hinzu kamen ungedeckte Pensionsansprüche in Höhe von etwa 50 Milliarden Dollar. Seitdem musste die Insel zudem mehrere Naturkatastrophen bewältigen, darunter die verheerenden Folgen des Hurrikans "Maria" im Jahr 2017.

Die Vereinbarung sei nicht perfekt, aber sehr gut für Puerto Rico, schrieb Gouverneur Pedro Pierluisi auf Twitter. Sie senke die Verschuldung der Regierung auf ein tragfähiges Niveau, so dass diese ihren Verpflichtungen nachkommen und gleichzeitig die Wirtschaft ankurbeln sowie den Bürgern wichtige Dienstleistungen gewährleisten könne. Nun beginne ein neues Kapitel in der Geschichte Puerto Ricos, das gleichwohl um weitere Reformen nicht herumkomme, hieß es vom FOMBPR./nk/DP/zb