BERLIN (dpa-AFX) - Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) will "grünen" Kraftstoffen mit einem Förderprogramm zum Durchbruch verhelfen. "Die entsprechende Förderrichtlinie wird derzeit noch mit Hochdruck erarbeitet", sagte sie am Mittwoch bei einer Konferenz über den Einsatz so genannter PtL-Kraftstoffe im Luft- und Seeverkehr. "Klar ist, dass der Verkehrsbereich einen größeren Beitrag zum Klimaschutz leisten muss, so auch der Luft- und der Seeverkehr. "Power-to-Liquid- Kraftstoffe sind dafür ein ganz zentraler Baustein", sagte Schulze.

Solche Kraftstoffe, beispielsweise "grünes" Kerosin oder Methanol, werden mit Strom aus erneuerbaren Energien produziert. Bei der Verbrennung solcher Kraftstoffe wird Kohlendioxid freigesetzt, das zuvor während der Herstellung chemisch gebunden wurde. "Wie das technisch funktioniert, das ist bekannt", sagte Schulze. "Die Herausforderung ist jetzt, die Technologie in industrielle Maßstäbe zu übersetzen." Sowohl die Schifffahrt als auch der Luftverkehr sind bislang fast vollständig von fossilen Kraftstoffen abhängig, weil klimaneutrale Alternativen weder im großen Maßstab marktreif noch in ausreichenden Mengen verfügbar sind.

Politischen Gegenwind für die Entwicklung solcher Kraftstoffe sieht die Ministerin nirgends. "Aber der industrielle Hochlauf findet nicht so statt, wie wir uns den eigentlich wünschen." Eine Erklärung dafür sei, dass herkömmliche Treibstoffe wie Kerosin im Moment noch relativ günstig und die Alternativen in der Herstellung derzeit noch deutlich teurer seien. Außerdem schreite der Ausbau der Erneuerbaren Energien noch nicht so voran, "wie wir das brauchen, um wirklich nachhaltige, also grüne Kraftstoffe herzustellen"./kf/DP/mis