Zürich (awp) - Das Asset Management bleibt laut einer Studie ein wichtiger Pfeiler des Schweizer Finanzsektors. Im Jahr 2020 verwaltete die Branche Vermögen in der Höhe von 2,8 Billionen Franken. Die Netto-Neugeldzuflüsse schätzt die Studie auf rund 100 Milliarden.

Trotz der Erschütterungen durch die Pandemie wuchs die Vermögensverwaltungsbranche in der Schweiz im Jahr 2020 um 10,6 Prozent und erreichte mit inländisch verwalteten Vermögen von 2'787 Milliarden Franken einen neuen Rekord, heisst es in der am Dienstag veröffentlichten "Swiss Asset Management Study 2021".

Der Anstieg der AuM sei auf organisches Wachstum zurückzuführen, hiess es weiter. Das heisst auf Nettozuflüsse von 101 Milliarden Franken sowie auf die Anlageperformance von 167 Milliarden.

Weltweit belaufen sich die Verwalteten Vermögen im Asset Management auf insgesamt 104 Billionen Franken. Der grösste Markt ist Nordamerika vor Europa und Asien.

Die vom Institut für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) und der Asset Management Association Switzerland zum vierten Mal erstellte Studie will einen umfassenden Überblick über die Branche bieten. Die Studie 2021 basiert auf Daten von 61 Asset Managern per Ende 2020.

Pensionskassen halten Löwenanteil

Rund 44 Prozent der gesamten AuM in der Schweiz werden laut Studie im Auftrag von Pensionskassen verwaltet. Dahinter folgen andere institutionelle Kunden wie Staatsfonds, Vermögensfonds, Family Offices, Regierungen oder Unternehmen.

2020 wurden rund 65 Prozent der AuM für inländische Kunden verwaltet und 35 Prozent entfielen auf Kunden im Ausland. Dabei hat in den Jahren 2017 bis 2020 der Anteil der im Auftrag ausländischer Kunden verwalteten AuM um 10 Prozentpunkte zugelegt.

Mit rund 30 Prozent sind Aktien weiterhin die grösste Anlagekategorie gefolgt von Obligationen (23,0%). 20,7 Prozent sind in Multi Asset Strategien, 8,6 Prozent in Immobilien und 6,3 Prozent in Private Equity angelegt. Rund 70 Prozent der AuM würden aktiv und die restlichen 30 Prozent passiv verwaltet.

Die Gesamteinnahmen der Schweizer Asset-Management-Branche werden in der Studie auf rund 15,67 Milliarden Franken geschätzt. Die Gesamtgewinne dürften etwa 4,10 Milliarden Franken betragen, heisst es weiter.

Laut den Schätzungen arbeiten schweizweit 10'300 Angestellte direkt in der Asset Management Branche, weitere 47'400 Personen seien indirekt in Unternehmen tätig, die Dienstleistungen für das Asset Management erbringen.

Die grössten Vermögensverwalter sind das UBS Asset Management (mit 310 Milliarden Franken), das Credit Suisse Asset Management (297 Mrd) und Swisscanto von der ZKB (191 Mrd).

ESG als grösste Chance

Nachhaltige Anlagen werden als "die wichtigste Chance" der Branche bezeichnen. Vermögensverwalter könnten eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung des Klimawandels spielen, indem sie ESG-Überlegungen in jede Phase des Anlageprozesses einbringen und so den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft erleichterten, heisst es in der Studie weiter.

Bisher dürften in der Schweiz bei kollektiven Kapitalanlagen zwischen 316 und 694 Milliarden Franken "nachhaltig" angelegt sein. Die grosse Spanne wird mit der Definition von Nachhaltigem Anlegen und der Methodik erklärt.

Die Vermögensverwaltung bleibt damit ein stark wachsender Sektor des Schweizer Finanzplatzes. Die profunde Expertise der Branche und die verlässlichen politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen machten die Schweiz zu einem global wettbewerbsfähigen Standort, heisst es weiter.

Dennoch bleibe die Regulierung eine grosse Herausforderung, heisst es weiter. Ein möglicher Grund dafür sei, dass die Regulierung häufig mit hohen Kosten verbunden sei und diese als nicht mit dem Nutzen im Gleichgewicht stehend gesehen würden.

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