Zürich (awp) - Die Geschäftsmodelle der Schweizer Banken stehen aufgrund zahlreicher Herausforderungen zunehmend unter Druck. Dagegen bieten sich digitale Fähigkeiten, technische und organisatorische Agilität und Kollaborationen als Ausweg an, wie die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) in einer Studie skizziert.

Die hiesige Bankenbranche sieht sich einem immer anspruchsvoller werdenden Umfeld ausgesetzt. Neben makroökonomischen Herausforderungen wie etwa Niedrigzinsen oder starkem Franken gilt es sich auch regulatorischen Anforderung, wachsendem Wettbewerb, neuen Anbietern zu stellen. Dazu kommen aber auch noch oder auch Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Veränderungen im Kundenverhalten. So der Befund der am Mittwoch veröffentlichten Studie "Perspektiven zur Zukunft des Swiss Banking". Diese wurde in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Accenture auf Basis von Interviews mit 23 Geschäftsleitungsmitgliedern und Senior Executives erstellt.

Diesen Herausforderungen stehen die Banken mit Geschäftsmodellen gegenüber, die charakteristisch durch eine stark integrierte Wertschöpfungskette, zurückhaltende Anwendung von neuen Technologien und starre Organisationsstrukturen gekennzeichnet seien, heisst es weiter.

Gerade hier sehen die Autoren der Studie Potenzial für zukünftiges Wachstum. "Künftige Wertschöpfungsmodelle müssen digital, modular, offen und agil sein", sagt in der Mitteilung Daniel Kobler von Accenture Schweiz. Die Modelle würden sich künftig über digitale Fähigkeiten sowie technische und organisatorische Agilität differenzieren. Partner würden vermehrt eingebunden und Ökosysteme genutzt, wobei die Kundenschnittstelle als Dreh- und Angelpunkt beibehalten werde, heisst es weiter.

Regulierung ist kein Stolperstein

Weiter stellen die Autoren fest, dass die bestehende Regulierung nicht als entscheidendes Hemmnis für die Weiterentwicklung der Wertschöpfungsmodelle gesehen werden kann. Sie stelle jedoch eine Herausforderung dar für den Innovations- und Anpassungsprozess der Banken.

Banken müssen die individuellen Anwendungen im Einzelfall auf deren Rechtmässigkeit prüfen und gegebenenfalls spezifische Massnahmen beachten. Insbesondere Cloud-Anwendungen, der Einsatz künstlicher Intelligenz und Datenanalysen sowie standardisierte Schnittstellen, die erhebliches Potenzial biete, würden den Banken auch aus regulatorischer Sicht grundsätzlich offen stehen. Die SBVg unterstützt die Banken in diesem Prozess mit Leitfäden und weiteren Publikationen.

sig/uh