Frankfurt (awp/awp/sda/reu) - Die Westschweizer Medizintechnikfirma MindMaze will Insidern zufolge über eine Blankocheck-Firma (SPAC) an die US-Technologiebörse Nasdaq. Eine solche Transaktion könnte bereits gegen Ende 2021 oder sonst 2022 über die Bühne gehen.

Dies sagten mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. MindMaze habe mit einer Reihe von US-SPACs detaillierte Gespräche geführt, sagte einer der Insider. SPACs (Special Purpose Acquisition Companies) sind Unternehmenshüllen, die zunächst kein eigenes Geschäft haben. Diese sammeln mit einem Börsengang Geld ein und gehen erst danach auf die Suche nach einem Unternehmen, das sie mit dem Erlös kaufen können. Ein Sprecher von MindMaze wollte sich dazu nicht äussern.

MindMaze bietet Virtual-Reality-Spiele an, um Schlaganfallpatienten während der Rehabilitation zu helfen, Körperbewegungen zu trainieren und die motorischen Fähigkeiten und kognitiven Funktionen wiederzuerlangen. Aber auch die Folgen von Parkinson, Demenz, Alzheimer, Multipler Sklerose sowie Alterserscheinungen könnten mit dem Ansatz behandelt werden.

"Unsere Technologie ist skalierbar und wird derzeit bei sieben bis acht verschiedenen Krankheiten eingesetzt, bei denen Patienten unter Bewegungs- und kognitiven Einschränkungen leiden", sagte Firmenchef Tej Tadi Reuters.

Umsatz von fast 50 Millionen

Die 2012 in Lausanne gegründete Firma kam im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von knapp 50 Millionen Dollar und schreibt rote Zahlen. 2016 sammelte die Gesellschaft bei Investoren über 100 Millionen Dollar ein. Neben der Hinduja Group gehören auch der Schauspieler Leonardo DiCaprio und die Schweizer Fonds FIT und Venture Kick zu den Investoren.

Gegenwärtig verhandle MindMaze mit Anlegern über eine weitere Kapitalspritze im Umfang von 100 Millionen Dollar, sagten die Insider. Damit würde die Firma mit über zwei Milliarden Dollar bewertet. Die Mittelaufnahme, die von Citi organisiert werde, könnte in Form einer Privatplatzierung oder Wandelanleihe stattfinden, hiess es. Citi wollten sich dazu nicht äussern.