Die krisengeschüttelte Schweizer Falcon Private Bank wird abgewickelt.

Nach einer strategischen Überprüfung habe die Gesellschaft mit ihrem Eigner Mubadala aus Abu Dhabi vereinbart, ihre Kundenbeziehungen auf ein anderes Institut zu übertragen und ihre Private-Banking-Aktivitäten einzustellen, wie der inzwischen in Falcon Private Ltd umbenannte Vermögensverwalter am Montag mitteilte. Falcon befinde sich in fortgeschrittenen Verhandlungen über die Übertragung ihrer Kundenbeziehungen auf eine andere Schweizer Bank. Ein Marktexperte erklärte, als Käufer kämen etwa kleinere Genfer Privatbanken in Frage.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte vor zwei Wochen von Insidern erfahren, dass die Falcon Private Bank auf Druck der Schweizer Finanzmarktbehörde ihr Geschäft aufgeben könnte. Wegen der Verwicklung in den milliardenschweren Korruptionsskandal rund um den malaysischen Staatsfonds 1MDB waren die Aufseher 2016 zu dem Schluss gekommen, dass die Bank aufgrund ungenügender Abklärungen von Geschäftsbeziehungen und Transaktionen im Umfeld von 1MDB schwer gegen die Geldwäschebestimmungen verstoßen habe.

Falcon besetzte darauf Spitzenposten neu und richtete die Bank anders aus. "Dennoch sind wir nach einer strategischen Überprüfung und der Evaluation verschiedener Optionen zum Schluss gekommen, dass gerade im aktuellen Umfeld die kontrollierte Abwicklung der Bank der beste Weg ist, um die Interessen unserer Anspruchsgruppen zu wahren", erklärte Verwaltungsratspräsident Roberto Grassi. Die Firma werde im Verlauf des kommenden Jahres aufhören, Bankdienstleistungen zu erbringen. Vorerst unterstehe Falcon weiterhin der Aufsicht der Finma.