Zürich (awp) - Beim Schweizer Geschäft der Automatenbetreiberin Selecta kommt es zum Chefwechsel. Thomas Nussbaumer will das stark angeschlagene Unternehmen spätestens per Ende Januar verlassen.

Selecta bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP am Mittwoch einen entsprechenden Bericht der "Handelszeitung". Nussbaumer sei ein Selecta-Urgestein und bringe es auf fast 35 Dienstjahre, schrieb die Zeitung auf ihrer Onlineplattform.

Nussbaumers Nachfolger wird Frank Keller. Dieser arbeitete bis im März bei der britischen Compass Group, zuletzt als Länderchef von Kolumbien, davor unter anderem als Schweiz-Chef.

Bei Selecta wurde erst noch im Mai das Führungsteam auf Gruppenstufe ausgetauscht. Geschäftsführer David Flochel und Verwaltungsratspräsident David Hamill wurden durch Christian Schmitz beziehungsweise Joe Plumeri abgelöst.

Selecta wurde von der Coronakrise hart getroffen. Weil die Menschen weniger unterwegs sind, kaufen sie auch deutlich weniger Getränke, Snacks und Kaffee an den Verkaufsautomaten von Selecta.

Von April bis Juni halbierte sich der Umsatz beinahe auf 212,8 Millionen Euro nach 403,6 Millionen im Vorjahresquartal. Der Reinverlust vergrösserte sich im zweiten Quartal auf 50,5 Millionen Euro. Das sind 30 Millionen mehr Verlust als vor einem Jahr, wie Selecta Ende August mitgeteilt hatte.

Inzwischen haben Eigner und Gläubiger frisches Geld eingeschossen. Hauptaktionär ist der US-Finanzinvestor KKR.

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