BERLIN (Dow Jones)--Vor dem Bund-Länder-Gipfel morgigen Dienstag lässt die Bundesregierung nach Auskunft von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) offenbar eine verpflichtende Homeoffice-Regelung prüfen. Es gehe darum, "wie wir Kontakte reduzieren können, in der Arbeitswelt, aber auch im privaten Bereich", sagte Spahn im ARD-Morgenmagazin. "Wir reden jetzt darüber, ob und wie wir in der Arbeitswelt im Vergleich auch zum März noch mehr Homeoffice zum Beispiel haben können, haben sollten, wie verbindlich wir das auch anordnen können übrigens auch rechtlich". Dies werde "gerade geprüft und morgen auch entschieden".

Ziel sei es, insgesamt die Mobilität reduzieren, aber auch Bewusstsein zu schaffen, betonte Spahn. So habe die Ausgangsbeschränkung von 15 Kilometern um den Wohnort in Hotspots vor allem das klare Signal setzen sollen, dass es wenig Sinn mache, Schulen, Geschäfte und das öffentliche Leben herunterzufahren, wenn im Privaten weiterhin die Kontakte stattfinden. Ziel müsse sein, "für zwei, drei Wochen alle zusammen nochmal" Kontakte zu reduzieren. Spahn verwies auf erste sichtbare Erfolge in der Statistik der Infektionszahlen.

Laut dem Gesundheitsminister soll auch die Verordnung zur sogenannten Gen-Sequenzierung "zügig" umgesetzt werden. "Die werde ich heute unterzeichnen." Die Verordnung sieht vor, dass künftig bei allen positiven Corona-Tests überprüft werden soll, ob Virus-Varianten aus Großbritannien oder Südafrika darin vorkommen. Dafür sollen die sequenzierenden Labore dem Robert-Koch-Institut einen Teil ihrer Daten übermitteln und als Vergütung 200 Euro pro Probe erhalten.

Das Robert-Koch-Institut registrierte im Vergleich zum Vortag neue 7.141 Corona-Infektionen. Die Zahl der Todesfälle stieg um 214. An Wochenenden ist die Zahl der Meldungen regelmäßig niedriger, weil nicht alle Fälle erfasst und gemeldet werden.

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January 18, 2021 03:18 ET (08:18 GMT)