Nachdem sie den Fast-Fashion-Markt erobert haben, wenden sich Temu (eine PDD-Tochter) und Shein nun dem Spielzeugsektor zu, der im Jahr 2023 weltweit 108,7 Milliarden Dollar umgesetzt hat, laut dem Analyseunternehmen Circana. Obwohl Amazon, Walmart und Target die bevorzugten Plattformen für Weihnachtseinkäufe bleiben, ziehen die chinesischen Plattformen im Vorfeld der Feiertage 2024 immer mehr Käufer an.
Temu berichtet von einem starken Anstieg der Spielzeugsuchen, während ein Sprecher von Shein erklärt, dass diese Kategorie das schnellste Wachstum aufweist. Laut ihm verzeichnen die Spielzeugverkäufe auf der Plattform ein zweistelliges Wachstum im Jahresvergleich. Diese Tendenz wird durch eine Marktstudie von Kantar bestätigt, die zeigt, dass 13 % der Verbraucher planen, ihre Geschenke 2024 auf diesen Plattformen zu kaufen, gegenüber 9 % im Vorjahr.
Ein verlockender, aber umstrittener Markt
Dieses schnelle Wachstum zieht die Aufmerksamkeit großer Hersteller wie MGA, dem Schöpfer der berühmten L.O.L. Surprise!-Puppen, auf sich. "Wir wollen alle Verbraucherebenen erreichen, nicht nur die mit mittlerem Einkommen", erklärt der CEO des Unternehmens. Allerdings teilen nicht alle Marken diese Begeisterung.
Mattel beispielsweise weigert sich, seine Produkte auf Shein oder Temu zu verkaufen und verbietet seinen Händlern, dies ohne seine Genehmigung zu tun. Dennoch zeigen die beiden Plattformen manchmal ikonische Produkte der Marke, wie Hot Wheels-Autos oder Uno-Kartenspiele, die sie als authentisch zertifizieren. Diese Artikel wurden inzwischen entfernt, und beide Websites behaupten, aktiv gegen Fälschungen und Verletzungen des geistigen Eigentums vorzugehen.
Für den CEO von Alliance Entertainment, dem Mutterunternehmen von Popmarket (G.I. Joe, Funko Pop), ist der Spielzeugmarkt auf Shein und Temu vielversprechend. Er gibt an, mehr Figuren auf Shein zu verkaufen, als er erwartet hatte, und erwägt, Temu in sein Vertriebsnetz aufzunehmen. Doch dieser Optimismus wird nicht von allen geteilt: Der Chef von Fat Brain Toys ist vorsichtiger. "Es muss etwas sein, das für uns funktioniert", sagt er und beobachtet diese Plattformen genau, um zunächst ihr Potenzial zu bewerten.