Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Staatsschulden in der Eurozone sind im zweiten Quartal 2021 gesunken. Der öffentliche Schuldenberg verringerte sich gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf 98,3 von 100,0 Prozent im Vorquartal, wie die Statistikbehörde Eurostat meldete. In absoluten Zahlen stieg der Schuldenberg allerdings auf 11,61 von 11,41 Billionen Euro. In der EU-27 sank die Staatsschuldenquote auf 90,9 von 92,4 Prozent entsprechend 12,62 nach 12,40 Billionen Euro.

Sowohl im Euroraum als auch in der EU sank der öffentliche Schuldenstand im Verhältnis zum BIP zum Ende des zweiten Quartals aufgrund der Erholung des BIP, während die Schulden aufgrund des Finanzierungsbedarfs der staatlichen Reaktionen auf die zur Milderung der wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen eingesetzten Maßnahmen der Corona-Pandemie stiegen.

Die höchsten Verschuldungsquoten im Verhältnis zum BIP wurden am Ende des zweiten Quartals in Griechenland (207,2 Prozent), Italien (156,3 Prozent), Portugal (135,4 Prozent), Spanien (122,8 Prozent), Frankreich (114,6 Prozent), Belgien (113,7 Prozent) sowie Zypern (112,0 Prozent) verzeichnet und die niedrigsten Quoten in Estland (19,6 Prozent), Bulgarien (24,7 Prozent) und Luxemburg (26,2 Prozent). Deutschland meldete eine mittleren Schuldenstand (69,7 Prozent).

Die staatlichen Haushaltsdefizite in der Eurozone sind im zweiten Quartal gesunken, blieben aber auf einem hohen Niveau. Das saisonbereinigte öffentliche Defizit im Verhältnis zum BIP sank in der Eurozone auf 6,9 Prozent, wie Eurostat berichtete. Im ersten Quartal hatte es 7,1 Prozent betragen. In der EU-27 sank das Defizit auf 6,3 Prozent von 6,6 Prozent zuvor.

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October 22, 2021 05:00 ET (09:00 GMT)