BERLIN (AFP)--Eine Woche vor der Bundestagswahl ist besonders in den Großstädten bereits ein starker Anstieg der Briefwähler zu beobachten. Die Städte Frankfurt am Main und Bremen verschickten laut einer Umfrage der Welt am Sonntag doppelt so viele Briefwahlunterlagen wie zum gleichen Zeitpunkt vor der vergangenen Bundestagswahl. Auch in weiteren Großstädten wie Düsseldorf, München und Berlin beantragten demnach bedeutend mehr Menschen Briefwahl.

Angaben der Wahlleiter der Bundesländer bestätigen die Entwicklung. Laut Welt liegt der Anteil der Briefwähler in Rheinland-Pfalz schon jetzt bei 41 Prozent. In Nordrhein-Westfalen beantragten bislang 29,5 Prozent der Wahlberechtigten die Wahl per Brief. 2017 waren es zum selben Zeitpunkt 17 Prozent.

Der Anteil der Menschen, die per Briefwahl und nicht im Wahllokal abstimmen, steigt bei Bundestagswahlen seit der Wiedervereinigung stetig. Gaben 1990 nur 9,4 Prozent der Wähler auf diesem Wege ihre Stimme ab, waren es 2017 bereits 28,6 Prozent. Bundeswahlleiter Georg Thiel geht in diesem Jahr vor allem wegen der Corona-Pandemie von einem stärkeren Anstieg als üblich aus. Thiel zufolge ist dies kein Anlass zur Sorge: Die Briefwahl sei sicher, bisher habe es keine nennenswerten Unregelmäßigkeiten gegeben. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel wählt nach Angaben ihres Sprechers in diesem Jahr diesen Weg für die Stimmabgabe.

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September 19, 2021 02:08 ET (06:08 GMT)