CEO Carlos Tavares sagte, dass der viertgrößte Automobilhersteller der Welt bis dahin 34 Millionen vernetzte Fahrzeuge auf der Straße haben wird, gegenüber 12 Millionen heute.

Im Rahmen seiner Softwareoffensive will Stellantis ab 2024 drei neue Technologieplattformen einsetzen, die auf künstlicher Intelligenz (KI) basieren.

"Dies ist etwas, das Stellantis zu einem der führenden, wenn nicht sogar zum führenden Unternehmen im Bereich Software und Elektronik machen wird", sagte Chief Software Officer Yves Bonnefont und fügte hinzu, dass diese Plattformen mit denen der Wettbewerber mithalten werden.

Eine der Plattformen, STLA Brain, wird Software-Updates über die Luftschnittstelle (OTA) bereitstellen - etwas, das Tesla bereits anbietet.

Die Software war Teil eines Plans, den Stellantis in diesem Jahr angekündigt hatte, um bis 2025 mehr als 30 Milliarden Euro in die Umsetzung seiner Elektrifizierungsstrategie zu investieren.

Bonnefont sagte, der Konzern werde seine Fahrzeuge von ihren derzeitigen dedizierten elektronischen Architekturen auf eine offene Softwareplattform umstellen und dabei Partnerschaften nutzen.

"Wir wollen nicht alles selbst machen", sagte er.

Stellantis hat strategische Partnerschaften mit Unternehmen wie BMW, dem iPhone-Hersteller Foxconn und Waymo von Alphabet Inc. geschlossen, um "Innovation, Effizienz und gemeinsames Know-how weiter voranzutreiben", so das Unternehmen.

Bonnefont sagte, dass Stellantis bis Ende 2021 ein Joint Venture mit Foxconn abschließen soll, um In-Car- und Connected-Car-Technologien für die gesamte Autoindustrie zu liefern.

Stellantis kündigte am Dienstag auch eine vorläufige Vereinbarung über eine separate Partnerschaft mit Foxconn an, um speziell angefertigte Halbleiter zur Unterstützung des Automobilherstellers und anderer Kunden zu entwickeln.

AUFHOLJAGD

Investoren und Analysten sind der Ansicht, dass Stellantis bei Investitionen in Spitzentechnologie nicht nur gegenüber Tesla, sondern auch gegenüber traditionellen Konkurrenten wie Volkswagen und GM aufholen muss.

Die Marktkapitalisierung von Tesla in Höhe von über 1 Billion Dollar spiegelt zum Teil die Bedeutung von Softwarefunktionen für die Bewertung von Automobilherstellern wider.

Software spielt in Fahrzeugen eine immer größere Rolle, angefangen bei der Steuerung von Elektromotoren und Batterien bis hin zur Unterstützung von Funktionen wie autonomes Fahren, Unterhaltung und Navigation.

Volkswagen geht davon aus, dass die Automobilindustrie bis 2030 rund 1,2 Billionen Euro mit Software umsetzt, was etwa einem Viertel des weltweiten Mobilitätsmarktes entspricht, der sich auf 5 Billionen Euro mehr als verdoppeln dürfte.

Selbstfahrende Softwaresysteme und andere Dienste wie hochauflösende Karten und elektrische Ladedienste sollen den Automobilherstellern in Zukunft Einnahmen bescheren.

Volkswagen beispielsweise erwägt, für selbstfahrende Autos Gebühren ab 7 Euro pro Stunde zu verlangen.

GM gehört zu den Unternehmen, die Investoren davon überzeugen wollen, dass sie Tesla in Sachen Technologie und Rentabilität übertreffen können.

Im Oktober teilte GM den Anlegern mit, dass es seinen Umsatz bis 2030 verdoppeln wolle, einschließlich 80 Milliarden Dollar aus technologiegetriebenen neuen Geschäftsbereichen wie seiner Einheit für autonome Fahrzeuge Cruise.

Ford hat in diesem Jahr den ehemaligen Leiter des Apple-Autoprojekts, Doug Field, eingestellt, um seine Bemühungen in den Bereichen Spitzentechnologie und eingebettete Systeme zu leiten, während der französische Autobauer Renault mit Google zusammenarbeitet, um bei der Entwicklung seiner Infotainmentsysteme zu helfen.

(1 Dollar = 0,8874 Euro)