HAMBURG (dpa-AFX) - Das Homeoffice-Potenzial ist einer Studie zufolge zum großen Teil ausgeschöpft. 38 Prozent der Beschäftigten haben im Februar regelmäßig im Homeoffice gearbeitet - das waren fast genau so viele wie zu Beginn der Corona-Pandemie, wie aus der am Dienstag veröffentlichten "Homeoffice-Studie" der Krankenkasse "Dak-Gesundheit" hervorgeht. Etwa 45 Prozent der Befragten könnten demnach potenziell für einen Teil der Arbeitszeit zuhause arbeiten.

Bereits zum dritten Mal haben die Forscher die Homeoffice-Stimmung eingefangen, zuvor bereits im Dezember 2019 sowie im April und Mai 2020. Dafür befragten sie eine repräsentative Stichprobe von etwa 7000 Personen.

"Das Homeoffice hat sich in der Arbeitswelt etabliert und kann zu einer Erfolgsgeschichte werden", sagte Andreas Storm, Vorstandschef der Dak-Gesundheit. Erkennbar ist auch, dass die Befragten im Verlauf der Pandemie eine positivere Haltung zur Arbeit zu Hause entwickelt haben.

Die meisten Befragten bewerteten die Arbeit im Homeoffice als positiv. Fast zwei Drittel sagten etwa, dass sie zu Hause produktiver seien und dass die Arbeit sogar angenehmer sei. Einen großen Vorteil sahen rund drei Viertel der Beschäftigten beispielsweise im Wegfall des Arbeitsweges und in der besseren Vereinbarkeit mit der Familie. In Zukunft wollen 46 Prozent der Befragten mindestens die Hälfte der Zeit von zu Hause aus arbeiten, weitere 10 Prozent wollen fast nur noch im Homeoffice arbeiten.

Dennoch werden der fehlende Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen sowie die fehlende Trennung zwischen Beruf und Privatleben als große Nachteile empfunden.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo ist zuletzt zu etwas abweichenden Ergebnissen gekommen. So sollen im Februar 30 Prozent und im März 32 Prozent der Beschäftigten in deutschen Unternehmen zumindest teilweise im Homeoffice gearbeitet haben. Befragt wurden 7800 Unternehmen. Mit 56 Prozent schätzen die Ifo-Forscher das Homeoffice-Potenzial weit höher ein./wpe/DP/jha