RIO DE JANEIRO (dpa-AFX) - Im Atlantischen Regenwald im Südosten Brasiliens kommt indigenen Völkern beim Schutz des Waldes und damit auch des Klimas eine entscheidende Bedeutung zu. Dort, wo Indigene in der auch "Mata Atlântica" genannten Region über verbriefte Landrechte verfügen, ist die Abholzung zurückgegangen und die Waldbedeckung hat sich verbessert, wie aus einer Studie im Fachblatt "PNAS Nexus" hervorgeht. Für das nordwestlich gelegene Amazonasgebiet war dieser Zusammenhang bereits bekannt.

Die Forscherinnen und Forscher untersuchten 129 indigene Gebiete im Atlantischen Regenwald. Dabei verglichen sie Flächen, in denen Indigene verbriefte Rechte haben, mit Bereichen ohne solche Rechte.

Der wegen seines großen Artenreichtums bekannte Atlantische Regenwald gilt als einer der bedrohtesten Regenwälder der Welt. Einst erstreckte sich die "Mata Atlântica" über die gesamte Ostküste Brasiliens. Heute sind noch Reste in 17 Bundesstaaten des südamerikanischen Landes vorhanden, auch in Ballungsgebieten - etwa der tropische Stadtwald "Floresta da Tijuca" in Rio de Janeiro.

Eine Studie der Welternährungsorganisation (FAO) und des Entwicklungsfonds der indigenen Völker in Lateinamerika und der Karibik (Filac) hatte 2021 bereits gezeigt, dass Indigene die besten "Hüter des Waldes" im Kampf gegen Abholzung und Klimawandel sind. Laut der Untersuchung lag die Abholzungsrate in indigenen Gebieten im Amazonasgebiet von Brasilien, Bolivien und Kolumbien zwischen 2000 und 2012 bei gerade einmal bis zu einem Drittel im Vergleich zu anderen Gebieten mit ähnlicher ökologischer Beschaffenheit./mfa/DP/ngu