SEOUL (dpa-AFX) - Die Notenbank Südkoreas hat angesichts der hohen Inflation ihre Zinsen erneut angehoben. Der Leitzins steige um 0,25 Prozentpunkte auf 1,75 Prozent, teilte die Bank of Korea am Donnerstag in Seoul nach ihrer Zinssitzung mit. Analysten hatten dies im Schnitt erwartet.

Die Zentralbank begründete ihre fünfte Zinsanhebung seit Mitte 2021 mit dem hohen Preisauftrieb. Der neue Notenbankchef Rhee Chang-yong sprach von einer "präventiven Reaktion" auf die negativen Auswirkungen der Inflation. Das Treffen war die erste Sitzung unter Vorsitz des neuen Zentralbankgouverneurs, der am 25. April sein Amt angetreten hatte.

Die Inflationsprognose für das laufende Jahr wurde auf 4,5 Prozent angehoben. Bei der letzten Prognose war die Notenbank noch von 3,1 Prozent ausgegangen. Sie strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Im April hatte die Inflationsrate bei 4,8 Prozent gelegen.

Der Ukraine-Krieg treibt derzeit weltweit die Preise, stellt aber auch eine Belastung für die globale Wirtschaft dar. Hinzu kommt die scharfe Corona-Politik Chinas, die zu weiteren Störungen der Lieferketten führt. Die koreanische Notenbank ist für einen eher vorsichtigen, auch auf das Wirtschaftswachstum bedachten Kurs bekannt. Die Notenbank müsse aber derzeit die Inflationsgefahren vorrangig angehen, sagte Rhee./jsl/jha/