BERLIN/FRANKFURT (dpa-AFX) - In Berlin haben am Mittwoch die Tarifverhandlungen für 60 000 Mitarbeiter von Landes- und Förderbanken sowie mehreren Sparkassen in Deutschland begonnen. Verdi und Deutscher Bankangestellten-Verband (DBV) wollen nicht nur mehr Geld für die Beschäftigten der öffentlichen Institute herausholen. Ein zentrales Ziel der Gewerkschaften ist auch, Regelungen für mobiles Arbeiten und Homeoffice für die Zeit nach der Corona-Pandemie festzuschreiben.

Verdi fordert 4,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch 150 Euro mehr pro Monat für die Bankangestellten. Zudem will die Gewerkschaft erreichen, dass Beschäftigte bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil arbeiten dürfen. Verdi strebt einen neuen Tarifvertrag mit einer Laufzeit von zwölf Monaten an. Der DBV fordert 4,8 Prozent mehr Geld sowie die Verkürzung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde auf 38 Stunden.

Erstmals seit 1972 verhandelt die Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken wieder eigenständig für ihre derzeit 43 Mitgliedsinstitute. Ihr Verhandlungsführer Gunar Feth hatte die Hoffnung geäußert, dass sich somit "passgenauere Angebote" für die öffentlichen Banken erreichen lassen. Die Verhandlungen für 140 000 Beschäftigte der privaten Banken in Deutschland beginnen nächste Woche Donnerstag (1.7.) ebenfalls in Berlin.

Bei der vorherigen Runde 2019 hatten sich die Tarifparteien nach fünf Verhandlungsrunden unter anderem auf eine Erhöhung der Tarifgehälter in zwei Stufen von je 2,0 Prozent ab September 2019 und ab November 2020 geeinigt. Der Gehaltstarifvertrag läuft zum 30. Juni 2021 aus./ben/DP/jha