ERFURT (dpa-AFX) - Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) schließt nicht aus, dass bald eine Bundesnotbremse nötig werden könnte, um das Corona-Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen. "Die Prognosen sind mehr als besorgniserregend - sowohl was die Entwicklung der Infektionszahlen als auch die bundesweiten Kapazitäten der Intensivstationen betrifft", sagte Werner am Freitag auf Anfrage. Man müsse zu einem deutlichen Abflachen der Infektionskurve kommen.

"Wenn sich zeigt, dass die jetzt getroffenen Maßnahmen nicht greifen, dann wird auch angesichts der steigenden Zahlen in anderen Bundesländern eine einheitliche Bundesnotbremse notwendig werden", sagte Werner.

Zuvor hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine "einheitliche Bundesnotbremse" und eine frühere Ministerpräsidentenkonferenz als bisher geplant gefordert. Außerdem sprach er sich erneut für eine allgemeine Impfpflicht aus - am besten schon am 1. Januar.

Thüringen und Bayern gehören zu den am stärksten von der aktuellen Pandemie-Welle betroffenen Bundesländern. In Thüringen lag die Sieben-Tage-Inzidenz mit Stand vom Freitag bei 805,7 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche. Wegen der Überlastung des Gesundheitssystems sollten am Freitag erneut Patienten in Krankenhäuser anderer Bundesländer gebracht werden./htz/DP/stw