Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Altmaier startet neues Förderprojekt für Mikroprozessoren

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat ein neues Förderprojekt für die Halbleiterindustrie angekündigt. "Es besteht Handlungsbedarf, denn wir haben weltweit eine Knappheit an Mikroprozessoren aller Art", sagte Altmaier zu Journalisten. Eine Bekanntmachung zur Einreichung konkreter Projektskizzen werde noch am Berichtstag veröffentlicht. Das bedeute, dass der Auswahlprozess für das geplante wichtige Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse "sehr schnell vorangebracht werden wird". Dafür stehen laut Altmaier rund 2,78 Milliarden Euro zur Verfügung.

Merkel eröffnet globales Pandemie-Frühwarnsystem in Berlin

Von Berlin aus will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) künftige Pandemien in der Welt frühzeitig erkennen und bekämpfen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus eröffneten am Mittwoch ein neues WHO-Frühwarnzentrum, das zu einer globalen Drehscheibe für die künftige Pandemievorsorge werden soll. Das so genannte WHO Hub soll weltweit Daten sammeln, verknüpfen, auswerten und schnelle Risikoabschätzungen vornehmen.

Lagarde: Euroraum-BIP Ende 2021 auf Vor-Corona-Niveau

Die Wirtschaftsleistung des Euroraums wird nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) schneller als im Juni gedacht wieder ihr vor der Corona-Krise verzeichnetes Niveau erreichen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte in einem Interview mit dem Magazin Time: "Wenn wir uns das Niveau des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ansehen, die Größe unserer Volkswirtschaften, dann werden wir gegen Jahresende dort sein, wo wir vor der Pandemie waren."

Weidmann: Risiko zu hoher Inflation nicht ausblenden

Die sehr expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ist nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann aufgrund der schwachen Inflationsaussichten gerechtfertigt. Bei einer Bankenaufsichtskonferenz warnte Weidmann aber davor, die Inflationsrisiken vollkommen aus dem Blick zu verlieren. "Zuletzt lag die Inflationsprognose für den Euroraum in den kommenden Jahren deutlich unter der Zielrate, daher ist eine expansive Geldpolitik weiterhin angemessen", sagte Weidmann laut veröffentlichtem Redetext.

Bank of England beruft Huw Pill zum Chefökonomen

Die Bank of England (BoE) hat den ehemaligen Chefvolkswirt für Europa bei Goldman Sachs, Huw Pill, zum Chefvolkswirt ernannt. Er tritt die Nachfolge von Andrew Haldane an, der im Sommer ausgeschieden ist, wie die BoE mitteilte. Als Chefvolkswirt wird Pill im Ausschuss für Geldpolitik abstimmen, der die Zinssätze festlegt. Pill war zuletzt als Dozent an der Harvard Business School tätig und hatte leitende Funktionen bei der Europäischen Zentralbank inne.

Spanien kündigt Erhöhung des Mindestlohns zum dritten Mal binnen zwei Jahren an

Spanien erhöht zum dritten Mal binnen zwei Jahren den Mindestlohn. Das kündigte Regierungschef Pedro Sánchez an. Er bekräftigte das Ziel seiner sozialistisch geführten Regierung, den Mindestlohn bis zum Ende der Legislaturperiode 2023 auf 60 Prozent des Durchschnittslohns anzuheben.

US-Rohöllagerbestände stärker gesunken als erwartet

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 27. August überraschend deutlich verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 7,169 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 2,8 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 2,98 Millionen Barrel reduziert. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 4 Millionen Barrel eine Abnahme registriert worden.

ISM-Index für US-Industrie steigt im August

Die Aktivität in der US-Industrie hat sich im August beschleunigt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich auf 59,9 (Vormonat: 59,5). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 58,6 prognostiziert. Das Stimmungsbarometer liegt damit über der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Wachstum der US-Dienstleistungsbranche signalisiert.

Markit: US-Industrie zeigt im August nachlassende Tendenz

Die Aktivität in der US-Industrie hat im August im Vergleich zum Vormonat abgenommen. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 61,1 von 63,4 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 61,2 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 61,2 ermittelt worden. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft.

ADP: US-Privatsektor schafft weitaus weniger Stellen als erwartet

In den USA hat sich der Stellenaufbau in der Privatwirtschaft im August deutlich verlangsamt. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat nur 374.000 Stellen. Ökonomen hatten ein Plus von 600.000 Jobs vorausgesagt. Im Juli waren unter dem Strich 326.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 4.000 weniger als ursprünglich gemeldet.

Opec-Allianz hält an schrittweisen Fördererhöhungen fest

Die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (Opec) und eine von Russland angeführte Gruppe von Ölproduzenten haben sich auf eine weitere Steigerung der Ölproduktion geeinigt. Wie die Opec und die Gruppe mitteilten, wird an dem Plan vom Juli festgehalten, die Produktion schrittweise um Millionen von Barrel pro Tag zu erhöhen. Von den USA gab es zuletzt verstärkt Forderungen nach einer deutlicheren Steigerung der Förderung.

Teheran: Fortsetzung von Atomgesprächen in Wien erst in zwei bis drei Monaten

Die Gespräche über eine Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens mit dem Iran dürften nach Angaben der neuen iranischen Regierung erst in einigen Monaten fortgesetzt werden. Die "andere Partei" am Verhandlungstisch wisse "ganz genau, dass der Prozess zur Einsetzung einer neuen Regierung zwei bis drei Monate" in Anspruch nehme, sagte der neue iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian in einem Dienstagabend ausgestrahlten Fernsehinterview.

Brasiliens BIP schrumpft im ersten Quartal leicht

Die brasilianische Wirtschaft ist im zweiten Quartal leicht geschrumpft, da die Industrie von Lieferproblemen geplagt und die Landwirtschaft von einem Rückgang der Kaffeeernte betroffen war. Das Bruttoinlandsprodukt sank saisonbereinigt um 0,1 Prozent gegenüber dem ersten Quartal. Im Jahresvergleich lag das BIP um 12,4 Prozent höher, teilte die Statistikbehörde mit.

Hurrikan "Ida" könnte teuerste Wetterkatastrophe aller Zeiten werden

Hurrikan "Ida" könnte die teuerste Wetterkatastrophe aller Zeiten werden. "Es besteht die Möglichkeit, dass die wirtschaftlichen Kosten höher ausfallen als bei 'Katrina'", sagte der Generalsekretär der Weltwetterorganisation WMO, Petteri Taalas, in Genf. "Ida" war am Sonntag als Hurrikan der zweithöchsten Stufe 4 auf die Südostküste der USA getroffen - exakt 16 Jahre nachdem "Katrina" die Gegend verwüstet hatte. Später schwächte er sich zu einem Tropensturm ab.

Katar hat Schlüsselrolle in Verhandlungen mit Taliban

Dem Golf-Staat Katar kommt nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan eine Schlüsselrolle im Verhältnis der internationalen Gemeinschaft mit den Islamisten zu. Das Emirat entsandte ein technisches Team nach Kabul, um mögliche Unterstützung für die Wiederaufnahme des Flugbetriebs am Flughafen zu besprechen. Die Niederlande und weitere Länder verlegten ihre diplomatische Afghanistan-Vertretung nach Doha. Dort besprach auch Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) das weitere Vorgehen mit Katars Außenminister.

+++ Konjunkturdaten +++

*US/Bauausgaben Juli +0,3% (PROG: +0,2%) gg Vm

DJG/DJN/AFP/apo/sha

(END) Dow Jones Newswires

September 01, 2021 13:01 ET (17:01 GMT)