Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

US-Industrie steigert Produktion im August moderat

Die Industrie in den USA hat im August ihre Produktion moderat gesteigert. Die Industrieproduktion stieg um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Zugleich kletterte die Kapazitätsauslastung auf 76,4 Prozent, wie die Federal Reserve weiter mitteilte. Im Vorfeld hatten Ökonomen einen Anstieg der Produktion um 0,5 Prozent prognostiziert, für die Kapazitätsauslastung war ein Wert von 76,4 Prozent vorhergesagt worden.

New Yorker Konjunkturindex steigt im September

Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im September wider Erwarten gestiegen. Der von der Federal Reserve Bank of New York ermittelte Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts erhöhte sich auf 34,3. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 17,5 prognostiziert. Im Vormonat hatte der Index bei 18,3 gelegen.

US-Rohöllagerbestände sinken stärker als erwartet

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 10. September verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 6,422 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 2,5 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 1,528 Millionen Barrel reduziert.

Schnabel: Anleiherenditen reflektieren EZB-Strategie und Bond-Bestände

Die ungewöhnlich niedrigen Renditen von Euro-Staatsanleihen sind nach Aussage von EZB-Direktorin Isabel Schnabel zumindest teilweise auf die neue geldpolitische Strategie der Europäischen Zentralbank (EZB) zurückzuführen, die eine langsamere Reaktion auf höhere Inflationsraten beinhaltet. Als weiteren Faktor führte Schnabel die hohen Staatsanleihebestände der Eurosystem-Zentralbanken an.

Von der Leyen will Europa in Krisen schlagkräftiger machen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will Europa in Krisen schlagkräftiger und eigenständiger machen. Sie kündigte in ihrer bisher zweiten "Rede zur Lage der Union" in Straßburg Initiativen für eine militärische Stärkung der EU nach dem Afghanistan-Debakel an sowie für eine Beschleunigung der weltweiten Corona-Impfkampagne. Kritik gab es in der anschließenden Debatte im Europaparlament an den EU-Klimaplänen und der Beschäftigungspolitik.

EU-Kommission kündigt Verbot von unter Zwangsarbeit hergestellten Produkten an

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat ein EU-weites Verbot von in Zwangsarbeit hergestellten Produkten angekündigt. Globaler Handel sei notwendig, aber "kann niemals auf Kosten der Würde und der Freiheit der Menschen gehen", sagte von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der EU in Straßburg. 25 Millionen Menschen würden durch Drohungen oder Gewalt zur Arbeit gezwungen, führte sie aus.

Wirtschaftsministerium wählt erste Vorhaben für Cloud-Projekt aus

Das Bundeswirtschaftsministerium hat nach eigenen Angaben erste deutsche Vorhaben für ein gemeinsames europäisches Projekt für Cloud-Technologien ausgewählt. Für dieses Important Project of Common European Interest (IPCEI) hatte das Ministerium Anfang Juli 2021 die deutsche Wirtschaft aufgefordert, Projektideen für Cloud-Innovationen einzureichen. Knapp 30 Skizzen mit weit über einhundert beteiligten Unternehmen seien eingegangen.

Scholz am Montag wegen Geldwäsche-Durchsuchung im Finanzausschuss

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) wird am kommenden Montag im Bundestagsfinanzausschuss wegen der Ermittlungen gegen die Anti-Geldwäscheeinheit FIU befragt. Die Sondersitzung soll um 10 Uhr stattfinden, Scholz nehme daran nach derzeitigem Stand lediglich per Videozuschaltung teil, sagten Grünen-Finanzsprecherin Lisa Paus und Linke-Fraktionsvize Fabio De Masi unabhängig voreinander zu Dow Jones Newswires.

Hartz-IV-Sätze steigen um wenige Euro

Das Bundeskabinett hat höhere Regelbedarfe in der Grundsicherung und Sozialhilfe zum nächsten Jahr beschlossen. Der Regelsatz für volljährige Alleinstehende steigt demnach um 3 Euro auf 449 Euro , derjenige für volljährige Partner um 3 Euro auf 404 Euro, und der für 18- bis 24-Jährige im Elternhaus um gleichfalls 3 Euro auf 360 Euro. Der Regelsatz für Kinder von 14 bis 17 Jahren erhöht sich ebenso um 3 Euro auf 376 Euro, der für Kinder von 6 bis 13 Jahren um 2 Euro auf 311 Euro und derjenige für Kinder unter 6 Jahren um 2 Euro auf 285 Euro.

Server des Bundeswahlleiters Ziel von Hackerangriff

Unbekannte haben Ende August die Server des Bundeswahlleiters angegriffen. Dies berichtete das Portal Business Insider unter Berufung auf Regierungskreise. IT-Systeme, die für die Bundestagswahl nötig sind, waren demnach aber nicht betroffen. Ein Sprecher des Bundeswahlleiters bestätigte auf AFP-Anfrage, dass die Website der Behörde Ende August "für wenige Minuten (...) störungsbedingt nur eingeschränkt erreichbar" gewesen sei.

Handelsministerin Truss wird neue Chefdiplomatin Großbritanniens

Der britische Außenminister Dominic Raab verliert sein Amt als Chefdiplomat des Königreiches, seine Nachfolgerin wird die bisherige Handelsministerin Liz Truss. Dies teilte die Regierung in London mit. Raab wird stattdessen nun auch offiziell Stellvertreter von Premierminister Boris Johnson und wechselt zudem ins Justizministerium. Auch Bildungsminister Gavin Williamson verliert seinen Posten. Finanzminister Rishi Sunak bleibt dagegen im Amt.

Kramp-Karrenbauer stellt Bundeswehr-Einsatz in Mali in Frage

Nach Berichten über Verhandlungen von Malis Militärjunta mit russischen Söldnertruppen stellt Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) den Bundeswehr-Einsatz in dem westafrikanischen Krisenland in Frage. "Sollte sich die Zusammenarbeit von Mali mit russischen Soldnergruppen bestätigen, stellt das die Grundlagen des Mandats der Bundeswehr in Frage", erklärte die Ministerin im Onlinedienst Twitter. Gemeinsam mit dem Bundestag müssten dann Konsequenzen gezogen werden.

Kreml: Rasche Nord-Stream 2-Inbetriebnahme könnte Gaspreise in Europa senken

Eine zeitnahe Inbetriebnahme der umstrittenen Pipeline Nord Stream 2 könnte laut dem Kreml helfen, die zuletzt stark gestiegen Gaspreise in Europa abzusenken. "Ohne jeden Zweifel würde die schnellstmögliche Inbetriebnahme von Nord Stream 2 die Gaspreise in Europa signifikant ins Gleichgewicht bringen", sagte Regierungssprecher Dmitri Peskow. Kritiker hatten Russland vorgeworfen, Gaslieferungen nach Europa absichtlich zu verzögern, um die Inbetriebnahme der Pipeline zu beschleunigen.

UNO fordert Moratorium für bestimmte KI-Technologien

Die Vereinten Nationen haben ein Moratorium für bestimmte Technologien aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) gefordert. Einige Technologien, wie beispielsweise Gesichtserkennungssoftware, könnten eine Bedrohung für die Menschenrechte darstellen, bis entsprechende "Absicherungen" geschaffen worden seien, erklärte die UNO. Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, forderte Untersuchungen zu den Auswirkungen von KI-Technologie auf Menschenrechte, wie beispielsweise das Recht auf Privatsphäre oder die Bewegungs- und Meinungsfreiheit.

+++ Konjunkturdaten +++

US/Importpreise Aug -0,3% (PROG: +0,2%)

US/Importpreise ex Öl Aug -0,1% gg Vm

US/Importpreise für Öl Aug -2,4% gg Vm

Kanada Aug Verbraucherpreise +4,1% gg Vorjahr

Kanada Aug Verbraucherpreise +0,2% gg Vm

DJG/DJN/AFP/apo/sha/kla

(END) Dow Jones Newswires

September 15, 2021 13:06 ET (17:06 GMT)