Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Verbraucherpreise im Euroraum sinken auch im Dezember

Die Verbraucherpreise im Euroraum sind auch im Dezember rückläufig gewesen. Im Jahresvergleich sanken die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent. Die Statistikbehörde Eurostat bestätigte damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 7. Januar. Damit ist die Teuerungsrate bereits den fünften Monat in Folge negativ. Ursache für die negativen Raten waren vor allem die schwere Rezession und die niedrigen Energiepreise.

EZB begrenzt Spreads zwischen starken und schwachen Ländern - Agentur

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg auf eine spezielle Form der Zinskurvenkontrolle verlegt. Wie Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen berichtet, besteht diese Methode darin, die Unterschiede zwischen den Staatsanleiherenditen (Spreads) der stärksten und schwächsten Länder zu begrenzen. Dabei habe die EZB sogar bestimmte Zielwerte. An den Finanzmärkten besteht schon länger der Eindruck, dass die EZB unausgesprochen Zinskurvenkontrolle betreibt.

Commerzbank: Deutscher Erzeugerpreisanstieg nicht beunruhigend

Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen sieht im unerwartet deutlichen Anstieg der deutschen Erzeugerpreise im Dezember keinen Vorboten eines deutlich zunehmenden Inflationsdrucks, sondern vor allem eine von den Rohstoffpreisen getriebene Erholung der Preise vom krisenbedingten Rückgang. "Für den Verbraucherpreisindex mag dies bedeuten, dass auch hier die Kriseneffekte auf die Kernrate allmählich nachlassen könnten, ein Vorbote für eine bald in Richtung 2 Prozent oder darüber wandernde unterliegende Teuerung - wenn man die Mehrwertsteuereffekte weglässt - ist sie aus meiner Sicht nicht", sagt Solveen.

Berenberg: Keine harte EZB-Verbal-Intervention gegen Euro

Berenberg-Volkswirt Florian Hense erwartet eine harte Verbalintervention des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) gegen die Euro-Stärke. "Mit knapp 1,20 US-Dollar hat der Euro noch nicht den Punkt erreicht, ab dem die EZB einschreiten würde", schreibt Hense in seinem Ausblick auf die Ratssitzung am Donnerstag. Aber selbst wenn sich der Euro der Marke von 1,25 nähern würde, wäre das aus seiner Sicht nur ein Fall für die EZB, wenn die Aufwertung das Ergebnis eines größeren US-Fiskalpakets (und eines daraus resultierenden schwächeren Dollar)wäre. Anders wäre die Lage, wenn der Euro wegen positiver konjunktureller Überraschungen im Euroraum aufwerten würde.

Kabinett stimmt befristeter Homeoffice-Verordnung zu

Das Bundeskabinett hat einer Verordnung zugestimmt, nach der Arbeitgeber ihren Beschäftigten bis Mitte März die Arbeit im Homeoffice anbieten müssen, wenn dem keine zwingenden betriebsbedingten Gründe entgegenstehen. Auch werden Arbeitsschutzbestimmungen verschärft. Damit sollen die Kontakte und das Verkehrsaufkommen reduziert werden, um die Infektionszahlen mit dem Coronavirus zu verringern.

Kabinett beschließt weitere Transparenzpflichten im Onlinehandel

Die Bundesregierung geht mit weiteren Schritten gegen die Vormachtstellung von Onlinemarktplätzen wie Amazon oder Ebay vor. Dazu verabschiedete das Kabinett einen Gesetzentwurf von Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) zur Stärkung des Verbraucherschutzes im Wettbewerbs- und Gewerberecht, der die Transparenz auf den Plattformen weiter steigern soll. Damit sollen Verbraucher besser erkennen können, "von wem Produktbewertungen tatsächlich stammen und warum die Verkaufsplattformen bestimmte Produkte in ihrer Auflistung weiter oben oder weiter unten aufführen", erklärte Lambrecht.

Ifo: Gewinnverlagerung führt zu Steuerausfällen von 5,7 Mrd Euro

Dem deutschen Staat entgehen durch die Verlagerung von Gewinnen in Länder mit besonders niedrigen Unternehmenssteuern im Jahr Einnahmen von 5,7 Milliarden Euro, so eine neue Studie des Ifo Instituts. "Unseren Schätzungen zufolge lassen sich 62 Prozent der Gewinne in Niedrigsteuerländern auf realwirtschaftliches Geschäft zurückführen, zum Beispiel in Ländern wie der Schweiz oder Irland", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest, einer der Ko-Autoren. "Aber 38 Prozent sind das Resultat von Gewinnverlagerung zur Vermeidung von Steuern."

BDI verknüpft mit Bidens Start hohe Erwartungen an die EU

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat angesichts der Amtseinführung des US-Präsidenten Joe Biden seine Erwartungen an die Europäische Union bekräftigt. Bidens Präsidentschaft "öffnet Europas Wirtschaft zuletzt verschlossene Türen, aber die EU muss selbst durch die Schwelle treten und proaktiv auf die neue Administration zugehen", erklärte BDI-Präsident Siegfried Russwurm. So müssten Sonderzölle in der Handelspolitik abgebaut, die transatlantische Kooperation weiter verstärkt und auch im Umgang mit China eine gemeinsame Agenda gefunden werden.

EU bietet Biden "neuen Gründungspakt" für Beziehungen an

Die EU hat dem künftigen US-Präsidenten Joe Biden einen Neustart in den Beziehungen angeboten. EU-Ratspräsident Charles Michel sprach im Europaparlament von einem "neuen Gründungspakt" für die gemeinsame Zusammenarbeit. Er solle Europa und die USA "stärker" und die Welt "besser" machen.

+++ Konjunkturdaten +++

US/MBA Market Index Woche per 15. Jan -1,9% auf 946,8 (Vorwoche: 965,2)

US/MBA Purchase Index Woche per 15. Jan +2,7% auf 348,2 (Vorwoche: 338,9)

US/MBA Refinance Index Woche per 15. Jan -4,7% auf 4.484,2 (Vorwoche: 4.706,3)

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

January 20, 2021 07:30 ET (12:30 GMT)