Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Markit: Deutsche Dienstleister setzen Talfahrt im Februar fort

Die Corona-Schutzmaßnahmen haben im Februar dazu geführt, dass die deutschen Dienstleister den fünften Monat in Folge Rückgänge verzeichneten und in der Schrumpfungszone verharrten. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicebereich sank auf 45,7 Punkte von 46,7 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut in einer zweiten Veröffentlichung berichtete. Im Rahmen des ersten Ausweises war ein Rückgang auf 45,9 Punkte berichtet worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung des ersten Ausweises erwartet.

Markit: Talfahrt der Eurozone-Wirtschaft im Februar verlangsamt

Die Talfahrt der Eurozone hat sich im Februar leicht verlangsamt. Der Sammelindex für die Produktion der Privatwirtschaft der Eurozone, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, stieg auf 48,8 Zähler von 47,8 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut bei einer zweiten Veröffentlichung berichtete. Beim ersten Ausweis war ein Anstieg auf 48,1 Punkte gemeldet worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses Werts erwartet.

Bundesbank schüttet erstmals seit 1979 keinen Gewinn aus

Die Deutsche Bundesbank wird für das Jahr 2020 keinen Gewinn an das Bundesfinanzministerium abführen. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann begründete das bei der Vorstellung des Geschäftsberichts mit der Notwendigkeit, wegen der in der Corona-Pandemie ergriffenen Maßnahmen die Risikovorsorge zu erhöhen. "Die erhöhte Risikovorsorge ist der Hauptgrund, weshalb die Bundesbank für 2020 ein ausgeglichenes Jahresergebnis ausweist und zum ersten Mal seit 1979 keinen Gewinn ausschüttet", sagte Weidmann. Im Vorjahr hatte die Gewinnausschüttung 5,851 Milliarden Euro betragen.

Weidmann: Anstieg der Anleiherenditen ganz genau analysieren

Die Europäische Zentralbank (EZB) muss nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann die gestiegenen Anleiherenditen genau analysieren. Weidmann persönlich sieht derzeit aber noch keine Notwendigkeit für geldpolitische Gegenmaßnahmen, wie er bei der Vorstellung des Geschäftsberichts der Deutschen Bundesbank sagte. "Das ist eine Entwicklung, die wir ganz genau beobachten müssen", sagte Weidmann.

Weidmann: Kapitalmärkte müssen Fiskalpolitik disziplinieren können

EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann pocht angesichts der sehr lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) auf die Einhaltung des Abstands zwischen Geld- und Fiskalpolitik und warnt davor, die wegen der Corona-Pandemie ergriffenen Maßnahmen zu einer Dauereinrichtung werden zu lassen. "Für mich ist dabei entscheidend, dass die Geldpolitik genügend Abstand zur monetären Staatsfinanzierung wahrt. Hierzu gehört, dass Anreize für solide Staatsfinanzen erhalten bleiben", sagte Weidmann laut veröffentlichtem Redetext bei der Vorstellung des Geschäftsberichts der Deutschen Bundesbank.

Weidmann: Deutsche Inflation Ende 2021 vorübergehend über 3 Prozent

Die Deutsche Bundesbank rechnet nach den Worten ihres Präsidenten Jens Weidmann damit, dass die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Inflation am Ende des laufendes Jahres auf über 3 Prozent steigen wird - "allerdings nur vorübergehend", wie Weidmann bei der Vorstellung des Geschäftsberichts der Bundesbank sagte. "Deshalb rechnen unsere Fachleute für den Jahresdurchschnitt 2021 derzeit mit einer Rate, die nur etwas über ihrer Dezember-Prognose von 1,8 Prozent liegt", fügte Weidmann hinzu.

HWWI erwartet für 2021 und 2022 Wachstum von jeweils 3,0 Prozent

Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) hat angesichts der Verlängerungen des zweiten Lockdowns seine Prognose zur Wirtschaftsentwicklung in Deutschland für dieses Jahr gesenkt. Nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung 2020 um 4,9 Prozent sei für 2021 und für 2022 ein Wachstum von jeweils 3,0 Prozent zu erwarten, erklärten die Ökonomen. Im Dezember 2020 hatten sie noch für 2021 mit einer Zunahme des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 4,0 Prozent und für 2021 dann aber nur mit einem BIP-Plus von 2,5 Prozent gerechnet.

Banken: Wirtschaft gewinnt ab Frühsommer deutlich an Fahrt

Die privaten Banken Deutschlands erwarten ab dem Frühjahr eine deutliche Konjunkturbeschleunigung. Für das gesamte Jahr 2021 erwarten ihre Chefökonomen ein Wirtschaftswachstum von 3,8 Prozent, und für das kommende Jahr stellen sie ein Plus von rund 4 Prozent in Aussicht, teilte der Bundesverband deutscher Banken in Berlin mit. 2022 könnte die Wirtschaft so ihr Vorkrisenniveau wieder erreichen.

Italiens Wirtschaft schrumpft im vierten Quartal um 1,9 Prozent

Die italienische Statistikbehörde Istat hat den Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im vierten Quartal 2020 leicht revidiert. Demnach ist das BIP um 1,9 (vorläufig: 2,0) Prozent gegenüber dem Vorquartal geschrumpft. Für den Jahresvergleich wurde ein unveränderter BIP-Rückgang um 6,6 Prozent gemeldet.

Verfassungsschutz stuft AfD als Rechtsextremismus-Verdachtsfall ein - Berichte

Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hat die AfD nach Berichten mehrerer Medien zum Rechtsextremismus-Verdachtsfall erklärt und damit eine Beobachtung der Partei mit nachrichtendienstlichen Mitteln ermöglicht. Dies berichteten der Spiegel, die Süddeutsche Zeitung und das ARD-Hauptstadtstudio übereinstimmend.

Orban gibt Austritt der Fidesz aus EVP-Fraktion bekannt

Die ungarische Regierungspartei Fidesz tritt aus der EU-Parlamentsfraktion der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) aus. Der Parteivorstand habe beschlossen, die Fraktion "sofort" zu verlassen, erklärte Regierungs- und Parteichef Viktor Orban in einem Schreiben an den Fraktionsvorsitzenden Manfred Weber (CSU). Orban kommt damit einem möglichen Ausschluss zuvor, für den die Fraktion am Vormittag den Weg geebnet hatte.

USA bereiten Sonderzölle auf Aluminiumprodukte aus Deutschland vor

Die USA bereiten wegen angeblich hoher Subventionen und Dumpingpreise Sonderzölle auf Aluminiumbleche aus 18 Ländern vor, darunter Deutschland. Die Internationale Handelskommission des Landes müsse dieser Entscheidung bis Mitte April noch endgültig zustimmen, teilte das US-Handelsministerium mit. Denkbar seien dann Antidumping-Maßnahmen oder auch Ausgleichszölle, um den Nachteil für US-Produzenten zu kompensieren.

Raketenangriff auf von den USA genutzten Stützpunkt im Irak

Im Westirak sind am Mittwoch mindestens zehn Raketen auf einen von den USA genutzten Militärstützpunkt abgefeuert worden. Der Raketenangriff auf den Militärflughafen Ain al-Assad würde von den irakischen Sicherheitskräften untersucht, teilte ein US-Militärsprecher mit. Zuletzt hatte es vermehrt Angriffe auf Stützpunkte der Koalition für den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gegeben; am Freitag beginnt Papst Franziskus einen mehrtägigen Besuch im Irak.

+++ Konjunkturdaten +++

Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Feb 45,6 (2. Veröff.)

Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Feb PROGNOSE: 43,6

Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Jan war 47,3

Italien/Einkaufsmanagerindex Service Feb 48,8

Italien/Einkaufsmanagerindex Service Feb PROGNOSE: 44,9

Italien/Einkaufsmanagerindex Service Jan bei 44,7

Eurozone/Erzeugerpreise Jan +1,4% gg Vm, +0,2% gg Vj

Eurozone/Erzeugerpreise Jan PROG: +1,0% gg Vm, -0,1% gg Vj

Eurozone/Erzeugerpreise ex Energie Jan +0,8% gg Vm, +0,7% gg Vj

GB/Einkaufsmanagerindex Service Feb 49,5

GB/Einkaufsmanagerindex Service Feb PROG: 49,7

GB/Einkaufsmanagerindex Service Jan war 39,5

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

March 03, 2021 07:30 ET (12:30 GMT)