Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

De Guindos: Symmetrisches mittelfristiges EZB-Inflationsziel wahrscheinlich

EZB-Vizepräsident Luis de Guindos ist dafür, dass die Europäische Zentralbank (EZB) künftig ein symmetrisches Inflationsziel von 2 Prozent mit einem mittelfristigen Horizont verfolgt. In einer Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments machte de Guindos deutlich, dass er eine solche Veränderung im Rahmen der laufenden Strategieprüfung für wahrscheinlich hält.

De Guindos: Positive Marktwirkung von EU-Aufbauplan nicht gefährden

EZB-Vizepräsident Luis de Guindos hat davor gewarnt, den positiven Einfluss des EU-Aufbaufonds (Next Generation EU) durch unnötige Verzögerungen zu gefährden. "Was wir vermeiden sollten, ist jede Art unnötiger Verzögerung oder Verschiebung, die die Marktstimmung beeinflussen und die positive Wahrnehmung trüben könnte, die es gab, als der Plan bestätigt wurde", sagte de Guindos bei der Diskussion des Jahresberichts der Europäischen Zentralbank (EZB) im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments.

Industrieproduktion Februar in Eurozone stärker als erwartet rückläufig

Die Industrie im Euroraum hat ihre Produktion im Februar stärker als prognostiziert zurückgefahren. Die Produktion (ohne Bauwirtschaft) sank gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 1,0 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang um lediglich 0,5 Prozent erwartet. Im Januar war sie um 0,8 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Industrieproduktion um 1,6 Prozent niedriger. Volkswirte hatten mit einem Minus von 0,9 Prozent gerechnet.

EU-Staaten geben grünes Licht für einheitliches Impfzertifikat

Die EU-Mitglidstaaten haben grünes Licht für einen einheitlichen Impfausweis für Reisen innerhalb Europas gegeben. EU-Justizkommissar Didier Reynders begrüßte am Mittwoch auf Twitter eine entsprechende Einigung der Botschafter der 27 Länder. Anschließend muss der Text noch in Verhandlungen mit dem EU-Parlament finalisiert werden. Ab Sommer soll das Dokument zum Einsatz kommen.

Bundesverfassungsgericht entscheidet Donnerstag zu Mietendeckel

Das Bundesverfassungsgericht wird am Donnerstag über die Rechtmäßigkeit des Berliner Mietendeckels entscheiden. Ein Sprecher sagte, dass die Senatsentscheidung gegen 9.30 Uhr ohne mündliche Verhandlung auf der Homepage des Gerichts abrufbar sein werde.

Maas berät mit Diplomaten aus USA, Frankreich und Großbritannien über Afghanistan

Außenminister Heiko Maas (SPD) trifft sich am Mittwoch in Brüssel mit Vertretern der USA, Frankreichs und Großbritanniens zu Gesprächen über die Lage in Afghanistan, die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland sowie die Atomgespräche mit dem Iran. Das teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin mit.

Iran: Verstärkte Urananreicherung ist Antwort auf Israels "nuklearen Terrorismus"

Die vom Iran angekündigte verstärkte Urananreicherung auf 60 Prozent ist nach den Worten von Präsident Hassan Ruhani eine Reaktion der Islamischen Republik auf Israels "nuklearen Terrorismus". Drei Tage nach der Explosion in der iranischen Atomanlage Natans sagte Ruhani am Mittwoch an Israel gerichtet, die Erhöhung der Urananreicherung auf 60 Prozent sei "die Antwort auf Eure Bosheit".

Ölmarkt auf Weg der Erholung trotz ungleicher Wirtschaftsbelebung

Die Internationale Energieagentur (IEA) sieht den globalen Energiemarkt auf dem Weg der Erholung - ein Jahr nachdem die Coronavirus-Pandemie und ein Preiskrieg die Ölpreise massivst gedrückt hatten. Trotz einer uneinheitlichen wirtschaftlichen Belebung - hier die Länder mit erfolgreichen Impfprogrammen, dort jene, die weiter mit den Pandemiefolgen zu kämpfen haben - hat die Organisation am Mittwoch in ihrem vielbeachteten monatlichen Marktbericht ihre Erwartung für die globale Ölnachfrage 2021 angehoben.

Kreml will US-Vorschlag zu Treffen zwischen Putin und Biden "prüfen"

Moskau will den Vorschlag eines Gipfeltreffens zwischen US-Präsident Joe Biden und seinem russischen Kollegen Wladimir Putin "prüfen". "Es ist zu früh, um über dieses Treffen bezüglich der Einzelheiten zu sprechen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch zu Journalisten. Es handle sich um einen "neuen Vorschlag und dieser werde untersucht".

Kramp-Karrenbauer wirft Putin Provokation im Ukraine-Konflikt vor

Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) erhebt schwere Vorwürfe gegen Russland in Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt. "Mein Eindruck ist, dass die russische Seite alles versucht, um Reaktionen zu provozieren", sagte sie am Mittwoch im ARD-Morgenmagazin. "Und wir wollen uns gemeinsam mit der Ukraine auf dieses Spiel nicht einlassen."

Sieben Länder wollen staatliche Exportkredite klimafreundlicher machen

Ein Zusammenschluss aus sieben europäischen Ländern will die Vergabe staatlicher Exportkredite klimafreundlicher gestalten, darunter Deutschland. Für Mittwoch war die Bildung einer Koalition unter dem Motto Export Finance for Future (E3F) geplant, die künftig keine staatlichen Finanzierungen mehr für Projekte ausgeben will, an denen fossile Brennstoffe beteiligt sind. Der dazu vorgesehene Zeitraum für den Übergang war zunächst noch unklar.

Banken in Schweden wollen Finanzkriminalität im Bausektor bekämpfen

Sieben skandinavische Banken haben sich zur Bekämpfung der Finanzkriminalität darauf geeinigt, in Schweden neue Regeln für die Kreditvergabe an den Bausektor einzuführen. Im Laufe des Jahres sollen sie bei Danske Bank, Svenska Handelsbanken, Nordea Bank, SBAB Bank, Skandinaviska Enskilda Banken (SEB), Sparbankerna und Swedbank gültig werden, wie die Initiative mitteilte.

Umgehung der Grunderwerbsteuer durch Konzerne wird erschwert

Der Bundestags-Finanzausschuss hat eine Änderung des Grunderwerbsteuergesetzes beschlossen, um eine Umgehung der Grunderwerbssteuer durch Konzerne zu erschweren. Das teilte die Unions-Fraktion mit. "Mit dem heutigen Beschluss gehen wir gegen eine Umgehung der Grunderwerbsteuer bei Immobilienkäufen vor", sagte Unions-Finanzexpertin Antje Tillmann (CDU). Erwerber konnten laut den Angaben in der Vergangenheit die Zahlung der Grunderwerbssteuer von bis zu 6,5 Prozent des Kaufpreises vermeiden, indem sie so genannte Share Deals abschlossen.

Finanzausschuss beschließt Gesetzentwurf zu gedeckten Schuldverschreibungen

Der Bundestags-Finanzausschuss hat grünes Licht für eine Pfandbriefnovelle und ein eigenes Aufsichtsregime für Wertpapierinstitute gegeben. Der Ausschuss beschloss den Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der EU-Richtlinie über die Emission gedeckter Schuldverschreibungen und die öffentliche Aufsicht über gedeckte Schuldverschreibungen (CBD-Umsetzungsgesetz) und einen Gesetzentwurf zur Beaufsichtigung von Wertpapierinstituten.

Union: Scholz muss Verantwortung für Wirecard-Versäumnisse übernehmen

Die Unions-Mitglieder im Wirecard-Untersuchungsausschuss haben Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) Versäumnisse in dem Skandal um den mittlerweile insolventen Zahlungsdienstleister vorgeworfen und ihn aufgefordert, dafür die politische Verantwortung zu tragen. "Auch die politische Führung muss nun endlich Verantwortung übernehmen", verlangte der Vize-Ausschussvorsitzende Hans Michelbach (CSU) bei einer Pressekonferenz. Scholz sei "zweifelsfrei" über alle Vorgänge informiert gewesen und stehe "damit auch im Zwielicht".

BA-Chef Scheele hält deutliche Hartz-IV-Erhöhung für wenig hilfreich

Der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, hält wenig von einer Erhöhung des Hartz-IV-Regelsatzes auf monatlich 600 Euro. "Ich bezweifle, dass jemand mit 600 Euro deutlich zufriedener wäre", sagte er der Wochenzeitung "Die Zeit" laut Vorabmeldung vom Mittwoch. "Wer sorgenlos leben möchte, der muss sich berappeln und möglichst gut entlohnte Arbeit finden." Scheele warnte davor, diejenigen zu überfordern, die für die Grundsicherung aufkommen. "Dazu gehört ja auch die Kassiererin bei Aldi, die möglicherweise netto nicht viel mehr hat als der Empfänger von Grundsicherung."

Biden hält anlässlich 100 Tagen im Amt Rede vor US-Kongress

Anlässlich seiner ersten 100 Tage im Amt wird US-Präsident Joe Biden am 28. April eine Rede vor beiden Kammern des US-Kongresses halten. Biden habe die Einladung der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, angenommen, teilte das Weiße Haus mit. Er werde sich am Vorabend seines 100. Tages im Amt an die Kongressmitglieder richten.

+++ Konjunkturdaten +++

SCHWEDEN

März Verbraucherpreise +0,2% gg Vormonat

März Verbraucherpreise PROGNOSE: +0,1% gg Vormonat

März Verbraucherpreise +1,7% gg Vorjahr

März Verbraucherpreise PROGNOSE: +1,6% gg Vorjahr

USA

MBA Market Index Woche per 9. Apr -3,7% auf 667,7 (Vorwoche: 693,5)

MBA Purchase Index Woche per 9. Apr -1,4% auf 279,5 (Vorwoche: 283,6)

MBA Refinance Index Woche per 9. Apr -5,0% auf 2.916,7 (Vorwoche: 3.068,8)

DJG/DJN/AFP/hab

(END) Dow Jones Newswires

April 14, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)