Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Bundesbank: BIP-Rückgang aus 1Q wird in 2Q in etwa wettgemacht

Die deutsche Wirtschaft dürfte den coronabedingten Einbruch des ersten Quartals nach Einschätzung der Bundesbank im zweiten Quartal wettgemacht haben. Wichtigster Wachstumstreiber war der Dienstleistungssektor, wie die Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht schreibt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) könnte sein Vorkrisenniveau im dritten Quartal wieder erreichen - vorausgesetzt, es kommt bei der Pandemie nicht zu größeren Rückschlägen und der Materialmangel in der Industrie lässt langsam nach.

Versicherer wollen Unwetter-Schadensfälle pragmatisch bearbeiten

Die deutschen Versicherer haben eine schnelle Bearbeitung von Schadensfällen aufgrund der Unwetterkatastrophe im Westen und Süden Deutschlands zugesichert. "Die Branche wird alles tun, um pragmatisch und effizient zu helfen", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen.

EU-Landwirtschaftsminister beraten über Auswirkungen des Hochwassers

In Brüssel hat am Montag ein Treffen der EU-Agrarminister begonnen. Die Vertreter der Mitgliedstaaten wollen angesichts der Hochwasserkatastrophe in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Österreich über die Auswirkungen auf die Landwirtschaft sprechen. Auf der Tagesordnung steht zudem eine schrittweise Beendigung der Käfighaltung von Nutztieren sowie ein EU-weites Verbot für das Töten männlicher Küken. Zudem treffen die Minister sich mit ihrem US-Amtskollegen Tom Vilsack.

Söder mahnt "Klimaruck" in Deutschland an

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat als Konsequenz aus der Flutkatastrophe entschlossene Klimaschutzmaßnahmen angemahnt. "Wir brauchen schon einen Klimaruck in Deutschland", sagte Söder im ARD-Morgenmagazin. "Das war je ein Weckruf, denn diese Starkwetterereignisse sind es, die uns so beschäftigen." Es bestehe keine Planbarkeit, konstatierte der CSU-Vorsitzende mit Blick auf die Überschwemmungen im Berchtesgadener Land.

Baerbock will stärkere Rolle des Bundes beim Katastrophenschutz

Die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat eine größere Rolle für den Bund bei der Vorsorge gegen Unwetterereignisse und eine stärkere Koordinationsrolle im Katastrophenfall gefordert. Diese Extremwetterereignisse würden künftig zunehmen. Deshalb müsse man unter anderem "die Risikovorsorge massiv verschärfen", sagte Baerbock im ARD-Morgenmagazin. "Hier muss aus meiner Sicht auch der Bund eine viel stärkere, koordinierende Rolle spielen, wie das in anderen Ländern auch der Fall ist."

Inzwischen 117 Tote nach Unwetter im Kreis Ahrweiler

Die Zahl der Toten im besonders von der Unwetterkatastrophe betroffenen rheinland-pfälzischen Kreis Ahrweiler ist auf 117 gestiegen. Das zuständige Polizeipräsidium Koblenz erhöhte am Montag auch die Zahl der registrierten Verletzten deutlich und gab diese nun mit 749 Menschen an. Am Sonntag hatte die Koblenzer Polizei 110 Tote und 670 Verletzte gemeldet. Wieviele Menschen genau vermisst werden, ist unklar.

Hochwasserlage in Bayern entspannt sich deutlich

Die Hochwasserlage in Bayern hat sich am Montag deutlich entspannt. Da es keine relevanten Niederschläge mehr gegeben habe und nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes auch die kommenden Tage keine relevanten Flächenniederschläge geben werde, sei von einer weitergehenden Entspannung auszugehen, teilte der Hochwassernachrichtendienst Bayern mit. "Die Wellen laufen ab", hieß es im Lagebericht des Warndienstes.

Mobilfunknetz in Hochwassergebieten noch immer lückenhaft

Nach den extremen Unwettern im Südwesten Deutschlands in der vergangenen Woche ist das Mobilfunknetz in den betroffenen Gebieten noch immer lückenhaft. Der größte deutsche Mobilfunkanbieter Vodafone erklärte am Montag, dass noch ein Sechstel der Funkstationen vom Netz abgeschnitten sei. Viele Standorte seien vom Hochwasser stark beschädigt oder völlig zerstört worden. Vodafone äußerte sich hoffnungsvoll, dass eine Grundversorgung im gesamten Katastrophengebiet noch in der laufenden Woche wiederhergestellt werden könne.

Paris "extrem schockiert" über weltweite Ausspähung von Journalisten

Die französische Regierung hat "extrem schockiert" auf die Enthüllungen über die weltweite Ausspähung von Journalisten mit Hilfe der Software Pegasus reagiert. Sollten sich die Anschuldigen bewahrheiten, dann "wiegen sie extrem schwer", sagte am Montag Regierungssprecher Gabriel Attal dem Rundfunksender Franceinfo. Frankreich sei der Pressefreiheit verpflichtet. "Deshalb ist es sehr schlimm, wenn es Manipulationen gibt und Techniken, die die Freiheit von Journalisten einschränken und ihre Freiheit, zu recherchieren und zu informieren".

Menge gefährlicher Abfälle 2019 nur gering gestiegen

Im Jahr 2019 sind in Deutschland 23,9 Millionen Tonnen gefährliche Abfälle erzeugt worden. Dies waren 0,1 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte. Mit 40 Prozent entstand ein Großteil der Gefahrstoffe bei Bau- und Abrissarbeiten; rund ein Viertel stammte aus Abfall- und Abwasserbehandlungsanlagen sowie aus der Wasseraufbereitung. Bei 6 Prozent der Gefahrstoffe handelte es sich um Öl- und Brennstoffabfälle.

Erste Bescheide für Grundrente werden verschickt

Nach langer Verzögerung sind die ersten Bescheide für die Grundrente verschickt worden. Sie gehen zuerst an Neurentnerinnen und Neurentner, wie die Deutsche Rentenversicherung Bund am Montag mitteilte. "Da bei insgesamt 26 Millionen Renten geprüft werden muss, ob der Zuschlag gezahlt werden kann, werden die letzten Fälle Ende 2022 abgearbeitet", fügte die Behörde hinzu.

Lindner will bei FDP-Regierungsbeteiligung Finanzminister werden

FDP-Chef Christian Lindner will im Fall einer Beteiligung seiner Partei an der nächsten Bundesregierung für sich das Finanzministerium beanspruchen. Anders als in früheren Koalitionsregierungen werde die FDP diesmal nicht das Außenministerium anstreben, sondern das Finanzressort mit ihm als Minister, sagte Lindner der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Montag. "Wenn wir die Möglichkeit zur Gestaltung haben, dann wäre das mein Angebot", sagte der FDP-Politiker.

Großbrand in Flüchtlingsunterkunft in Norderstedt

Im schleswig-holsteinischen Norderstedt hat am Donnerstag eine Unterkunft für geflüchtete und obdachlose Menschen gebrannt. Die Feuerwehr habe zwei Menschen aus dem brennenden Gebäude gerettet, teilte sie am Sonntagabend mit. Sie kamen mit Verdacht auf Rauchvergiftung in eine Klinik; drei Feuerwehrleute hätten sich außerdem leicht verletzt, hieß es.

DJG/DJN/AFP/hab

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July 19, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)