Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Inflation im Euroraum steigt im August auf 3,0 Prozent

Der Preisdruck in der Eurozone hat im August weiter zugenommen. Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich auf 3,0 (Juli: 2,2) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 31. August. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent an.

Euroraum-Leistungsbilanzüberschuss bleibt im Juli konstant

Der Leistungsbilanzüberschuss des Euroraums ist im Juli nach einem Anstieg im Vormonat konstant geblieben. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) wies die Leistungsbilanz saisonbereinigt einen positiven Saldo von 22 (Juni: 22) Milliarden Euro auf. Der Handelsbilanzüberschuss erhöhte sich auf 26 (22) Milliarden Euro, wobei die Exporte auf 208 (204) Milliarden Euro anzogen und die Importe bei 182 (182) Milliarden Euro verharrten. Der Saldo der Dienstleistungsbilanz war mit 6 (11) Milliarden Euro positiv.

EZB tritt FT-Bericht über Inflationsziel 2025 entgegen

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist einem Bericht der Financial Times (FT) entgegengetreten, demzufolge die EZB intern damit rechnet, 2025 ihr Inflationsziel von 2 Prozent zu erreichen. Die FT hatte berichtet, dass EZB-Chefvolkswirt Philip Lane dies in einer "privaten Diskussion" des "längerfristigen EZB-Inflationsausblick" mit deutschen Bankvolkswirten angedeutet habe. Das würde laut FT eine erste Zinserhöhung 2023 ermöglichen.

Chinas Notenbank pumpt 100 Milliarden Yuan ins Bankensystem

Die chinesische Zentralbank hat dem Bankensystem eine Liquidität von 100 Milliarden Yuan (13,2 Milliarden Euro) zugeführt, die erste neue Finanzspritze seit mehr als sieben Monaten. Der Schritt zielte darauf ab, "die Märkte inmitten der Probleme von China Evergrande zu beruhigen", sagte Anna Stablum vom Maklerunternehmen Marex. Der gigantische Immobilienentwickler hat Schwierigkeiten, seine Schulden in den Griff zu bekommen, was Befürchtungen aufkommen ließ, dass sein Scheitern auf weitere Märkte übergreifen könnte.

Neue Landesumfrage sieht SPD in Berlin nur noch knapp in Führung

Eine Woche vor der Berliner Abgeordnetenhauswahl ist der Vorsprung der SPD auf die Grünen in der Hauptstadt in einer Umfrage auf einen Prozentpunkt geschmolzen. In der am Freitag veröffentlichten Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF kam die Partei von Spitzenkandidatin Franziska Giffey auf 21 Prozent. Direkt dahinter folgten die Grünen mit 20 Prozent.

SPD vor Wahl in Mecklenburg-Vorpommern in Umfrage weiter deutlich vorn

Eine Woche vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern liegt die SPD dort weiter deutlich vorn. In dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer kommen die Sozialdemokraten mit Ministerpräsidentin Manuela Schwesig als Spitzenkandidatin auf 38 Prozent. Ihr derzeitiger Koalitionspartner CDU erreicht 15 Prozent und landet hinter der AfD, für die 17 Prozent prognostiziert werden, auf dem dritten Platz.

Lindner will Steuersenkungen über ein Jahrzehnt strecken

FDP-Chef Christian Lindner besteht mit Blick auf eine mögliche Beteiligung seiner Partei an einer neuer Bundesregierung nicht auf einer sofortigen Umsetzung der liberalen Steuerpläne. "Es ist nicht geplant, alle unsere steuerpolitischen Vorschläge in einem Jahr umzusetzen. Es geht um eine Trendwende", sagte Lindner dem Handelsblatt. Lindner brachte einen langen Zeitraum ins Gespräch. "Auf ein Jahrzehnt der Belastung bei Steuern, Abgaben und Bürokratismus sollte ein Jahrzehnt der Entlastung bei Steuern, Abgaben und Bürokratismus folgen".

Erkundungsbergwerk Gorleben wird endgültig stillgelegt

Das früher als potenzielles Atommüllendlager betrachtete Bergwerk im niedersächsischen Gorleben wird endgültig geschlossen. Das teilte das Bundesumweltministerium in Berlin mit. Das Ministerium habe nun entschieden, die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) "mit der Stilllegung des Bergwerks zu beauftragen".

Nawalny-App während Parlamentswahl nicht mehr bei Google und Apple verfügbar

Die Wahlempfehlungs-App des inhaftierten Regierungskritikers Alexej Nawalny ist nach Angaben von dessen Unterstützern mit Start der Parlamentswahl in Russland aus den App Stores von Google und Apple verschwunden. Der Vorsitzende von Nawalnys Anti-Korruptionsstiftung, Iwan Schdanow, warf den beiden US-Unternehmen auf Twitter vor, die App "Smart Voting" gelöscht zu haben. "Die autoritäre russische Regierung und die Propaganda werden entzückt sein", schrieb er.

DJG/DJN/AFP/apo

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September 17, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)